Mit Spaß die Umwelt kennen lernen Kinder entdecken Wunder der Natur

Hilden · Stiftung und Förderverein helfen Kita Tucherweg, aus Mädchen und Jungen spielerisch junge Forscher zu machen.

 Charlotte und Anna experimentieren im Forscherraum der Kita am Tucherweg.

Charlotte und Anna experimentieren im Forscherraum der Kita am Tucherweg.

Foto: Stephan Köhlen

Laborkittel, Schutzbrille, Pipette - Anna (6) und Charlotte (6) sind sichtlich erfreut, sich im neuen Forscherraum der Kita Tucherweg 55 in Forscher-Montur an den Labortisch zu begeben und fleißig drauf los zu pipettieren.

"Es gibt hier kein richtig und kein falsch", betont Erzieherin Julia Schiffelgen das wohl wichtigste Credo. Hier sollen die Kinder ohne Druck entdecken dürfen: Wie verhält sich Wasser, wie viel passt wovon wo rein, wie funktionieren Magnete, Waagen oder Elektrizität. Zu diesem Zweck ist der Forscherraum der Kita mit einer ganzen Fülle des passenden Zubehörs ausgestattet. Taschenlampen, die sich durch kurbeln erhellen lassen, ein Wasserbecken mit Schläuchen und Trichtern, eine Magnettafel, ein Mikroskop, ein Lichttisch, Lupen und so weiter.

Dass sich die Kita diese Anschaffungen leisten konnte, verdankt sie ihrem Förderverein und dieser wiederum der PS-Lotterie der Sparkasse, die regelmäßig einen Teil des Gewinns an gemeinnützige Projekte und Initiativen ausschüttet. "Es wurde zusammen mit den Eltern entschieden, sich dort mit dem Forscher-Projekt zu bewerben", sagt Schiffelgen. Und es klappte - rund 5500 Euro konnten so in die Ausstattung des Forscherraums fließen.

Als "Haus der kleinen Forscher" ist die Kindertagesstätte mit drei Gruppen und 69 Kindern von zwei bis sechs Jahren bereits seit zwei Jahren zertifiziert. In diesem Jahr steht die Rezertifizierung an - da kommt der neu ausgestattete Raum gerade recht. "Wir machen mit den Kindern jetzt regelmäßig Experimente-Wochen", freut sich Schiffelgen.

Dann steht jeden Tag ein anderes Experiment auf dem Plan. Die Erzieherin hat direkt nach ihrer Ausbildung eine Fortbildung mitgemacht, die von Seiten der Stiftung "Haus der kleinen Forscher" für mindestens einen Kita-Mitarbeiter vorgeschrieben ist, um das Zertifikat zu erhalten. Über die Fortbildung der Mitarbeiter hinaus, muss das Forschen in den Kita-Alltag eingebettet sein und Projekte, Beobachtungen und Versuche in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Technik dokumentiert werden.

Die Stiftung setzt sich, unter anderen unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dafür ein, dass die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) Kindern auch schon vor der Schule näher gebracht werden. "Uns ist es wichtig, dass erste Grundkenntnisse in diesem Bereich durch das eigene Entdecken erlernt werden können", sagt Kita-Leiterin Inga Roppel.

Und dafür gibt es auch viel Zeit: Am Vormittag dürfen die kleinen Forscher ohne Vorgaben zum jeweils aufgebauten Thema spielerisch forschen und entdecken. Auf Grundlage ihrer Beobachtungen wurde das Wasser eingefärbt. "Die Kinder haben uns gesagt, dass es so doch viel besser zu sehen sei", erinnert sich Schiffelgen. So ist es dann auch gleich viel einfacher, die Flüssigkeit in den verschieden geformten Gefäßen zu sehen und die Menge abzuschätzen.

Wird es dann in Reagenzgläsern mit anderen Stoffen vermischt, macht das zum einen "viel Spaß", wie Charlotte versichert und zum anderen kommen hin und wieder auch ganz neue Farben dabei heraus - Chemie, Physik und Co. hautnah.

"Um noch einmal Danke zu sagen, haben wir alle Beteiligten zu einer offiziellen Einweihungsparty eingeladen", erklärt Schiffelgen. Heute bekommen Vertreter der Sparkasse und des Fördervereins sowie die Eltern einen Einblick in die neuen Möglichkeiten der Kinder der Kita Tucherweg. Weitere Informationen zum "Haus der kleinen Forscher", unter anderem das "Experiment des Monats" gibt es auf www.haus-der-kleinen-forscher.de.

(höv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort