Haan "Kentucky Fried Chicken" kommt

Haan · Auf dem früheren Neiman-Gelände an der oberen Landstraße eröffnet im August das dritte Fast-Food-Restaurant im Haaner Osten. Der Investor Peter Krämer möchte auch noch einen Supermarkt bauen. Die Stadt ist jedoch dagegen. Krämer hat Klage eingereicht.

 Neben dem Autowaschpark (Mitte) soll an der Landstraße das Fast-Food-Restaurant entstehen. Ob auch ein Supermarkt gebaut wird, ist noch offen.

Neben dem Autowaschpark (Mitte) soll an der Landstraße das Fast-Food-Restaurant entstehen. Ob auch ein Supermarkt gebaut wird, ist noch offen.

Foto: Hans Blossey

Die Entwicklung des früheren Neiman-Geländes an der oberen Landstraße geht weiter. Im August soll neben dem Autowaschpark die Fast-Food-Restaurantkette "Kentucky Fried Chicken" ein Restaurant eröffnen. Die Baugenehmigung sei erteilt worden, berichtete Peter Krämer gestern gegenüber der RP. Die Fanz/Krämer GmbH entwickelt seit 2009 auf dem rund 30 000 Quadratmeter großen Areal eine neue Nutzung. Bisher entstanden die Total-Tankstelle, der Autowaschpark, das Burger-King-Restaurant. Ende 2011 eröffnete das Sanitätshaus Böge moderne und deutlich größere Räume.

Krämer hat aber noch weitere Pläne. Auf dem Restgrundstück von rund 11 000 Quadratmer möchte er einen Supermarkt und einen Bio-Laden errichten. An einen Discounter denke er nicht, sagte Krämer: "Die Supermärkte stehen Schlange." Immerhin sei die stark befahrene Landstraße ein starkes Ansiedlungsargument.

Allerdings lehnt die Stadt Haan dieses Ansinnen ab, weshalb Krämer inzwischen Klage eingereicht hat. Momentan gäbe es Schriftwechsel und Verhandlungen, sagt er. "Aber wenn wir uns nicht einigen können, dann muss es wohl zum Prozess kommen", ist Krämer gelassen. An der Landstraße gebe es vier Einzelhandelsstandorte – die Discounter Aldi und Lidl, das Einrichtungshaus Ostermann im Sondergebiet. Der Gartenmöbelverkauf, der ab Herbst zum Lagerverkauf von Sport Nöcker werde, sei dagegen nicht zulässig, meint Krämer, der die Stadt am Zug sieht.

Planungsamtsleiter Jürgen Rautenberg hält es aus städtebaulicher Sicht nicht für sinnvoll "eine zweite Innenstadt" an der oberen Landstraße zu ermöglichen. Immerhin strebe der Rat durch Beschränkungen für Stadtrandbereiche an, Kaufkraft in Haan zu halten und den Handel im Zentrum zu schützen. Aber auch die Nachbarstädte und die Regionalplanung seien da sehr skeptisch. Es habe fast zehn Jahre gedauert, bis per Bebauungsplan Erweiterungen für das Möbelhaus an der Landstraße möglich wurden.

Christoph Nöcker, der seit einigen Jahren ab Oktober bis zum Jahresende Wintersportartikel, Lagerüberhänge und auslaufende Kollektionen an der Landstraße anbietet, denkt nicht, dass Kaufkraft abgezogen wird. Er habe festgestellt, dass sein Lagerverkauf zu einem großen Teil von auswärtigen Kunden genutzt worden sei, die nunmehr auch in die Innenstadt kämen. Und: "Es ist besser für Haan, wenn Haaner Kunden zu einem Biomarkt am Stadtrand fahren als wenn sie all ihre Einkäufe in einer anderen Stadt erledigen", sagt der Kaufmann. Natürlich, so relativiert er, sei es besser, allen Kunden in der Innenstadt ein Angebot zu machen. "Aber die Leute verliert der Handel in der Stadt, wenn nichts getan wird." Für die nächste Saison kündigt Nöcker ein anderes Konzept an.

(RP)
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