Haan Keine Eile im Technologiepark

Haan · Nach der Absage des Unternehmens Johnson Control will sich die Stadt Haan Zeit lassen, um einen neuen geeigneten Investor für ihr Vorzeige-Gewerbegebiet in Gruiten zu finden.

 Im ersten Bauabschnitt in Gruiten haben sich bereits die Firmen Amada und Retsch/Verder niedergelassen. Für den zweiten, sich direkt anschließenden, Bauabschnitt werden noch Investoren gesucht.

Im ersten Bauabschnitt in Gruiten haben sich bereits die Firmen Amada und Retsch/Verder niedergelassen. Für den zweiten, sich direkt anschließenden, Bauabschnitt werden noch Investoren gesucht.

Foto: Blossey

Haan-Gruiten Die Enttäuschung in der Stadt Haan war groß, als der Burscheider Automobilzulieferer Johnson Controls durchsickern ließ, doch nicht mehr in den Technologiepark in Gruiten ziehen zu wollen. Schließlich hatte man sich bereits zahlreiche Gedanken rund um den erhofften Neuankömmling gemacht, zum Beispiel, wie sich die Zufahrten zum Gewerbegebiet so gestalten ließen, dass die anvisierten 2800 Mitarbeiter ohne größere Probleme täglich an- und abfahren könnten.

Nun aber, wo sich nach der Absage der erste Schock gelegt hat, kehrt wieder Gelassenheit ein. "Wir haben keine Eile, das Gelände zu vermarkten", erklärt Bürgermeister Knut vom Bovert. "So eine Perle gibt es in ganz NRW nur selten." Die Autobahnanbindung sei gut, "und das Gewerbegebiet hat eine sehr schöne Ästhetik". Da werde sich über kurz oder lang schon ein geeigneter Investor finden, ist der Verwaltungschef überzeugt. Man werde nächste Woche auch auf der Expo Real, der Münchener Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen, damit für die Gartenstadt werben.

Hochtechnologie gefragt

Für eine bessere Vermarktung wurde das für Johnson Control vorgesehene Gelände zweigeteilt: Die obere, an die Wohnhäuser reichende Fläche, ist sechs Hektar groß, die weiter unten gelegene rund zehn Hektar. "Wir werden uns zunächst auf die obere Fläche konzentrieren, weil sie sich schon im Besitz der Stadt befindet", erklärt vom Bovert.

Auf jeden Fall müsse der neue Investor ebenfalls in der Hochtechnologie beheimatet sein. "So, wie schon die bisherigen Firmen." Der japanische Maschinenbaukonzern Amada und der Laborgerätehersteller Retsch/Verder haben sich bereits im ersten Bauabschnitt des Technologieparks südlich der Millrather Straße niedergelassen, die Firma Eduard Kronenberg, die auf Stanztechnik und Stahlverarbeitung spezialisiert ist, baut dort zurzeit ihr neues Domizil.

Unabhängig von den neuen Investoren müssen allerdings die Verkehrsüberlegungen vorangetrieben werden. Beim vierspurigen Ausbau der "Polnischen Mütze" — der Kreuzung von Elberfelder, Gruitener und Gräfrather Straße — wären von der Stadt Haan rund 100 000 Euro hinzuzuschießen.

Der Straßenausbau für den ersten Bauabschnitt ist für das Jahr 2014 im Haushalt mit 660 000 Euro vorgesehen. Nach Auskunft der Verwaltung ist letzterer "zwingend durchzuführen, da hierfür bereits Ablösebeiträge gezahlt wurden". Außerdem seien dieses und nächstes Jahr 370 000 Euro für die Begrünung eingeplant. Das dürfte die Unternehmen freuen. Denn die Firma Retsch muss bislang mit einer provisorischen Straße leben. "Wir hoffen, dass das 2013 bewältigt ist", so vom Bovert.

(RP/rl/top)
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