Hilden Keine Chance für Betrüger

Hilden · Auf großes Interesse stießen die ehrenamtlichen Mitarbeiter vom "Aktionsbündnis Seniorensicherheit". Sie berieten am Samstag auf dem Alten Markt ältere Menschen zum Thema Verkehrssicherheit und Trickbetrug.

 Ursula Rößing (rechts) vom "Aktionsbündnis Seniorensicherheit" sprach die Hildenerinnen Rita Kohl (links) und Manuela Erkelenz auf dem Alten Markt auf ihre Sicherheit an. Zahlreiche andere ältere Menschen nutzten ebenfalls die Gelegenheit, sich Tipps von den ausgebildeten Senioren zu holen.

Ursula Rößing (rechts) vom "Aktionsbündnis Seniorensicherheit" sprach die Hildenerinnen Rita Kohl (links) und Manuela Erkelenz auf dem Alten Markt auf ihre Sicherheit an. Zahlreiche andere ältere Menschen nutzten ebenfalls die Gelegenheit, sich Tipps von den ausgebildeten Senioren zu holen.

Foto: Anja Tinter

"Darf ich mir so einen Aufkleber mitnehmen?", fragte Christel Holz die Ehrenamtlichen von dem "Aktionsbündnis Seniorensicherheit" (ASS). "Den kann ich mir auf mein Fahrrad kleben und werde dann besser im Dunkeln gesehen." Die Hildenerin war eine von vielen Senioren, die es am Samstag an den Stand auf dem Alten Markt mit den vielen Fahrradhelmen, Prospekten und Leuchtarmbändern zog. Das Aktionsbündnis beriet gemeinsam mit der Nachbarschaftshilfe Aktiv Hilden (NaH) sowie dem Hildener Polizisten und Verkehrssicherheitsberater Jörg Marsall die Standbesucher zum Thema Sicherheit im Straßenverkehr und in der Wohnung.

"Wir versuchen, die Senioren über Trickdiebstahl und Betrug zu informieren", erklärte Rolf Hasenkamp vom ASS. "Wir hoffen, dass die Hildener im richtigen Moment an unsere Tipps denken." Dafür verteilten die Ehrenamtlichen zum Beispiel gelbe Türschilder, die die Senioren an vorsichtiges und bedachtes Verhalten beim Öffnen der Tür erinnern sollen. "Ich habe mir gleich ein Türschild für meine Eltern mitgenommen", sagte die Hildenerin Anja Keil. "Ich hoffe, dass sie dadurch sensibilisiert werden."

Vorsicht beim "Enkeltrick"

"Es ist interessant wie viele Senioren extra hierher kommen und sich beraten lassen", meinte Hauptkommissar Jürgen Marsall. "Heute Morgen kam eine Dame aus dem Elisa-Stift zu mir und wollte wissen, wie sie sich in ihrer Wohnung besser schützen könne." Dabei reiche manchmal schon ein Spion und eine Kette an der Tür, erklärte der Beamte.

Die altbekannten Betrügereien wie der "Enkeltrick" oder die einfache Frage nach einem Stift oder einem Glas Wasser, gebe es nicht nur im Fernsehen. "Wir reden hier von Dingen, die wirklich in unserer Stadt passieren", sagte Marsall. Dieses Mal hatte auch sein Kollege Heinz Keller ein offenes Ohr für die Hildener. "Senioren sind einfach eine Zielgruppe für Kriminelle", erklärte der Bezirksbeamte für Hilden Süd und fügte hinzu: "Leider sind Rentner oft zu gutgläubig, wodurch die Tricks immer wieder funktionieren."

Ingrid Benecke war eine der ehrenamtlichen Senioren, die am Samstag als Mitglied der Nachbarschaftshilfe und des Aktionsbündnisses Rat suchenden älteren Menschen Rede und Antwort stand. "Viele Rentner sind nicht mehr so mobil im Alter. Deshalb gehen wir zu ihnen in die Wohnung und helfen ihnen in allen Lebenslagen", sagte die 74-Jährige. Dadurch, dass man gezielt Senioren anspreche, werde ihre Hilfe besser angenommen, meinte Benecke. Denn viele Rentner trauten sich nicht, von sich aus über ihre Probleme, Sorgen und Ängste zu sprechen.

Die Gegensprechanlage nutzen

Ursula Rößing vom ASS sprach die Hildenerinnen Rita Kohl und Manuela Erkelenz auf ihre Sicherheit an. Erkelenz bekam ein reflektierendes Band und war sichtlich dankbar: "Ich will sicher durch den Straßenverkehr", erklärte sie. Ihre Freundin fügte hinzu: "Ich habe gelernt, dass es am besten ist, immer die Tür zu verriegeln und über Sprechanlage mit Unbekannten zu reden." Das gelbe Türschild werde sie jetzt immer an ihre eigene Sicherheit erinnern, bevor sie jemandem die Tür öffne.

(hne)
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