Neues Prinzenpaar Total jeck – auch in Corona-Zeiten

Hilden · Wie in der Covid-19-Pandemie Karneval gefeiert werden kann ist derzeit noch völlig ungewiss. Aber Hilden hat schon mal ein Prinzenpaar mit Gefolge. Neue Tollitäten sollen Dirk und Stefanie Pook werden.

 Das neue Hildener Prinzenpaar Stephanie „Fanni“ und Dirk Pook.

Das neue Hildener Prinzenpaar Stephanie „Fanni“ und Dirk Pook.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Kopf in den Nacken! Trotz karnevalistischen Anlasses geht es nicht um einen derben Trinkspruch, sondern es beschreibt die Situation bei der Vorstellung der neuen Tollitäten für die Karnevalssession 2020/2021 vor dem historischen Rathaus Mittelstraße 40. Zahlreiches Publikum, darunter auch Vertreter der Hildener Karnevalsvereine, müssen nach oben blicken, wo Bürgermeisterin Birgit Alkenings vom Balkon aus die Präsentation des Prinzen-Teams vornimmt. Aufgrund der Corona-Pandemie und seiner Hygieneregeln konnte die Präsentation nicht wie gewohnt im Rahmen eines feierlichen Empfangs stattfinden. Aus diesem Grund ersann man die Adventskalender-Lösung, bei der insgesamt fünf Fenster für Flügeladjutant, Chefadjutant, Hofdame und Prinzenpaar aufgingen. Da das Wetter selbst dem Karneval in Rio gut zu Gesicht gestanden hätte, war dies eine durchaus charmante Lösung.

Zunächst aber gibt Daniel Pitschke, Präsident des CCH, einen Ausblick auf die kommende Session, die maßgeblich von vielen Fragezeichen definiert wird. Niemand weiß, wie sich die Pandemie, bei der die Neuinfektionen aktuell in NRW bundesweit an der Spitze liegen, weiter entwickeln wird. Klar sei, die heutigen Hygieneregeln vorausgesetzt, dass zu den Saalveranstaltungen aufgrund der Abstandsregeln weniger Menschen zugelassen sein werden und aufgrund der Distanz auch die Stimmung sicherlich weniger ausgelassen sein dürfte. Auch ob ein Rosenmontagszug überhaupt stattfinden kann, sei gänzlich offen.

„Aber wir wollen mit der Proklamation des Prinzenpaars ein närrisches Zeichen setzen“, sagt Pitschke, „denn wenn es los gehen kann, dann wollen wir auch mit dem Motto ,Hilden bliev jeck’ am Start sein“. Dass die Tollitäten der kommenden Session aus den Reihen der KG Kniebachschiffer gewählt wurden, liegt in dem Jubiläum der Karnevalsgesellschaft begründet, die 2021 ihr 6 x 11-jähriges Bestehen feiert.

Zunächst stellt die Bürgermeisterin André Hümbs als Flügeladjutant vor, es folgen Horst „Hotti“ Barsch als Chefadjutant sowie Martina „Tina“ Delhofen-Bohm als Hofdame. Dabei skizziert die Bürgermeisterin aus den Buchstaben der Vornamen jeweils eine kleine Persönlichkeitsskizze. Aus Sachsen „wo die schönen Mädchen wachsen“, kommt Prinzessin Stephanie Pook, jedoch ist sie längst eng mit dem Karneval verbunden und freut sich, indem sie beim maritimen Sinnbild der Kniebachschiffer bleibt, Segel zu setzen, die Leinen los zu machen und auf die weite See hinauszufahren. Ihr Temperament, das „Fanni“ bereits 1 x 11 Jahre als Hoppedine bewiesen hat, lässt sie neugierig für Neues sein und Vertrauen haben. Gerade letzteres ist wohl erforderlich, wenn Hilden sich zu Coronazeiten närrisch bunt und karnevalistisch jeck präsentieren will. Im Leben von Prinzgemahl Dirk Pook spielte das runde Leder bislang eine größere Rolle als buntes Konfetti. „Aber ich möchte im Jubiläumsjahr unserer Gesellschaft meiner Frau und Prinzessin eine unvergessliche Session an meiner Seite schenken und mit ihr gemeinsam die Hildener Jecken mit dem närrischen Virus infizieren“, sagt der fast 5 x 11 Jahre alte Prinz.

„Itter, Itter, Helau, 6 x Kniebachschiffer, Dirk und Stephanie Helau“, heißt es optimistisch zum närrischen Finale, und damit auch niemand den Optimismus verliert, ruft Birgit Alkenings mit „Et es wie et es, et kütt wie et kütt und et hätt noch emmer joot jejange“, noch das universelle Lebensmotto des Rheinländers in Erinnerung.

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