Hilden Kämmerer-Suche: Scherbenhaufen oder Chance ?

Hilden · Nachdem auch der letzte verbliebene Bewerber des Ausschreibungs-Verfahrens für die Stelle des Hildener Stadtkämmerers aufgegeben hat, fragen sich viele, wie es jetzt weitergehen wird.

Norbert Danscheidt, Erster Beigeordneter und Personaldezernent der Stadt, entwarf gestern ein Szenario, wie sich die Verwaltung das weitere Vorgehen denkt: Die Stadt habe mit dem Personaldienstleister einen Termin für ein Abstimmungsgespräch vereinbart, erklärte er. Geprüft werden solle, ob aus den Bewerbungen noch geeignete Kandidaten gewonnen werden könnten oder eine Neuausschreibung erforderlich sei. Die wäre in den Kosten des Vertrages enthalten. betonte er.

Für die SPD wollte sich Fraktionsvorsitzende Anabela Pires-Barata gestern nicht inhaltlich äußern. Sie verwies darauf, "dass wir am Dienstag in unserer Fraktionssitzung beraten werden".

Weitergehender fiel der Kommentar der CDU aus: "Wir müssen jetzt herausfinden, ob es weitere Kandidaten gibt, die infrage kommen", sagte Fraktionschefin Marion Buschmann. Ansonsten komme man nicht umhin, die Ausschreibungs neu zu starten. Die Stadt hatte die Politiker im Vorfeld des Haupt-und Finanzausschusses informiert, dass der ausgewählte Bewerber nicht mehr zur Verfügung stehe. Auch der einzige interne Interessent, Michael Witek, Leiter des Amtes für Beratung und Rechnungsprüfung, hatte, wie es heißt, auf Druck der Bürgermeisterin bereits vor Wochen zurückgezogen.

Die Wählervereinigung "Allianz für Hilden" sähe Witek nun gerne zumindest kommissarisch auf dem Kämmerer-Posten. In einem gestern veröffentlichten Antrag heißt es, vor Mitte 2019 sei mit einer endgültige Besetzung angesichts der jetzigen Situation eh nicht zu rechnen. In dieser Zeit könne der Verwaltungsfachmann Witek die Stelle doch kommissarisch übernehmen und sich so gleichzeitig beweisen.

Angesichts des Besetzungs-Fiaskos kann Peter Keul nur den Kopf schütteln. Er war 40 Jahre Mitglied im Hildener Stadtrat. Jetzt fragt er: "7367,60 Euro Grundgehalt - und keiner will die Stelle haben?" Offensichtlich, so Keul, bedürften Stadtbedienstete der Zuneigung der Bürgermeisterin, "wie die Baudezernentin und andere lernen durften".

(RP)
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