Hilden Kämmerer-Stelle: Hildener Amtsleiter zieht Bewerbung zurück

Hilden · Da war es nur noch einer: Als am vergangenen Montag Mitgliedern des Hildener Stadtrats die aussichtsreichsten Kandidaten für den Posten des Stadtkämmerers vorgestellt wurden, wunderten sich nicht wenige, dass nur noch eine Person in der Auswahl stand.

Es war in der Tat nur ein Kandidat, der aus dem externen Ausschreibungsverfahren und der Suche einer Headhunter-Firma übrig geblieben war - und es war offenbar nicht Michael Witek.

Der einzige interne Kandidat - Leiter des Beratungs-und Rechnungsprüfungsamtes - hatte, so hieß es aus Verwaltungskreisen, seine Bewerbung für die Stelle zurückgezogen. Und das tatsächlich fast in letzter Minute.

Was den Sinneswandel des couragierten Amtsleiters verursacht hat, darüber darf kräftig spekuliert werden. Während die einen behaupten, Witek habe kalte Füße bekommen, wollen andere wissen, dass die Entscheidung nach einem Gespräch mit Bürgermeisterin Birgit Alkenings gefallen sei. Witek selbst war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Der Zeitpunkt seines Rückzugs lässt in jedem Fall aufhorchen, denn erst in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der städtische Rechnungsprüfungs-Experte seinen Hut in den Ring geworfen hatte. Und das, obwohl die Ausschreibung für die Stelle von Beginn an über eine externe Firma abgewickelt worden war.

Nicht wenige sehen darin ein Indiz dafür, dass Hildens Verwaltungschefin den unbequemen Amtsleiter nicht auf diesem wichtigen Posten sehen wollte. Andere wollen von einem Treffen zwischen der Bürgermeisterin und dem unbequemen Kandidaten wissen, das in der vergangenen Woche stattgefunden haben soll.

Bevor der Stadtrat bei der Auswahl des endgültigen Kämmerer-Kandidaten das letzte Wort spricht, sollte Birgit Alkenings daher einige Fragen beantworten:

- Wurde Michael Witek über den Fortgang seiner Bewerbung informiert, Und wenn ja - wie?

- Wie wurde der Personalrat nachträglich beteiligt? Claudia Rehag, die Personalrats-Vorsitzende, hatte schließlich bereits im Vorfeld erklärt, an der Präsentationsrunde nicht teilnehmen zu können.

- Sollte die Schlussauswahl zu klein gewesen sein, wurde die beauftragte Personalberatung aufgefordert, weiter zu suchen, bevor es zu einer Vorstellung kommt?

- Wurde bei der Beauftragung die entsprechend formulierte Vereinbarung einer Erfolgsabhängigkeit versäumt?

Spätestens, wenn der Stadtrat seine Entscheidung treffen muss, wird die Hildener Stadtspitze diese und einige Fragen mehr beantworten müssen, damit der neue Finanzchef nicht sofort mit einer Hypothek in den Job startet.

(RP)
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