Hilden Junge Bäume ersetzen Orkan-Schäden

Hilden · Die Stadt Hilden hat begonnen, die ersten Bäume zu ersetzen, die Pfingstorkan "Ela" zum Opfer fielen. 110 Nachpflanzungen sind in diesem Jahr geplant.

 Ursula Probst (links) und weitere Mitglieder der Bürgerinitiative sowie Achim Hendrichs vom Grünflächenamt (2.v.r.) "wässern" den Bergahorn.

Ursula Probst (links) und weitere Mitglieder der Bürgerinitiative sowie Achim Hendrichs vom Grünflächenamt (2.v.r.) "wässern" den Bergahorn.

Foto: Staschik

An der Furthwänglerstraße auf Höhe Haus Nummer 12 steht ein etwas spargelig wirkender neuer Baum. Der Herbst hat ihn bereits seines Laubkleids beraubt und sein Wurzelballen ist noch nicht mit Erde bedeckt.

Drum herum stehen mehrere Frauen von der Bürgerinitiative "Mut (Mit uns nicht)". Sie haben Wasser für den Baum und Sekt für sich mitgebracht, denn es gibt etwas zu feiern: Der Bergahorn - um einen solchen handelt es sich nämlich - mit seinem Stammumfang von etwa 26 Zentimeter ist zehn Jahre alt und das Highlight unter den drei gespendeten Bäumen von "Mut". Ihn und die beiden etwas kleineren Amberbäume vor dem Schulhof an der Beethovenstraße beziehungsweise auf der Grünfläche vor dem Nordfriedhof konnte die Bürgerinitiative mit Spendengeldern finanzieren. Ursula Probst erzählt, wie das ging: "Ich war ganz entsetzt über die Schäden, die der Orkan angerichtet hat. Wir haben dann auf der Mittelstraße Kuchen gegen Spenden abgegeben und so 373 Euro gesammelt. Weitere rund 1000 Euro haben unsere 120 Mitglieder gegeben." Fast 1400 Euro für drei Bäume - das klingt viel, ist es aber nicht. "Nicht die Bäume selbst sind so teuer, sondern das Drumherum", erklärt Achim Hendrichs von der Stadt Hilden. Er ist persönlich vorbei gekommen, um den neuen Bergahorn zu sehen.

Wenn Straßenbäume neu gepflanzt werden, werden Spezialfirmen damit beauftragt. Wo jetzt zwei Frauen der Bürgerinitiative ein paar Schaufeln voll Sand schippen, erledigen Gärtner bald den Rest. "Sie legen Baumscheiben an, setzen Stützen ein, damit die jungen Bäume nicht gleich vom nächsten Sturm umgehauen werden. Das ist das Teure daran." Wenn die Neuanpflanzung eines Straßenbaums besonders kompliziert ist, kann das schon mal 2000 Euro kosten.

Insgesamt 110 Bäume wird die Stadt noch in diesem Jahr pflanzen, erläutert Achim Hendrichs, Sachgebietsleiter Grünflächen/Forst und Umweltbeauftragter der Stadt, etwa 65 hatte Pfingstorkan Ela umgeworfen: "Wir hatten ja nicht nur den Sturm Ela. Einige Bäume mussten auch wegen Krankheit oder aus anderen Gründen gefällt werden." Auch diese Bäume werden ersetzt: "Wir wollen den Bestand an öffentlichen Bäumen in Hilden erhalten." Die Bürger haben 6500 Euro für neue Bäume gespendet. Das Land hat versprochen, jeden gespendeten Euro zu verdoppeln. Hilden kann demnach mit 6500 Euro Zuschuss vom Land für Bäume rechnen. Gepflanzt werden heimische Laubbäume, die für den jeweiligen Standort gut passen. Vermutlich wird auch der Feldahorn dabei sein: "Er ist der neue Baum des Jahres 2015." Bis auf drei Hektar Fläche an der Westseite des Stadtwaldes ist der Forst - abgesehen von Einzelschäden - unbeschadet davon gekommen. Förster Dennis Anders wird dort eine Mischkultur aus Buchen und Eichen anlegen lassen. Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann schätzt den von "Ela" angerichteten Gesamtschaden auf 420 000 Euro. Das Aufräumen nach dem Orkan habe allein 255 000 Euro Personalkosten verursacht. Davon entfallen rund 180 000 Euro auf Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Um die Arbeit zu bewältigen, wurden für 75 000 Euro Fachfirmen engagiert. Das Pflanzen von neuen Bäumen und Reparieren von Wegen und Zäunen werde 155 000 Euro kosten. Als eine von 44 besonders schwer getroffenen Kommunen in NRW erhält Hilden knapp 249 000 Euro Unterstützung von der Landesregierung.

(RP)
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