Haan Jugendparlament stellt sich auf Arbeit ein

Haan · Zwei Monate nach seiner Wahl nimmt das junge Gremium im Februar seine Arbeit auf. Die Jugendlichen haben viele Ideen für die neue Amtszeit.

Heute in zwei Wochen kommt das im Dezember neu gewählte Jugendparlament (JuPa) zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Dann werden Aufgaben besprochen, Termine abgestimmt und Pläne geschmiedet. Basis dafür ist der schon jetzt reichliche Ideen-Fundus. JuPa-Koordinator Daniel Oelbracht gab dazu in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses einen Bericht.

Die Interessenvertreter der jungen Haaner werden sich am so genannten "Kultur-Rucksack" beteiligen, bei dem die Städte Hilden und Haan zusammenarbeiten. Das Konzept "KuHH-Tage für Checker und Entdecker – Auf Tour mit dem Doppelkulturrucksack Hilden-Haan" ist auf mehrere Jahre angelegt. In jedem Jahr stehen drei bis vier Kulturbereiche im Mittelpunkt. Bei einer Projektwoche im Juni, aber auch an Wochenenden und in de Ferienzeit gibt es Projekte aus den Bereichen Literatur, Musik, Tanz und Bildende Kunst.

Grob geplant ist eine Kooperation mit der Schulnerberatung des Caritas-Kreisverbandes. Nach einer intensiven Einweisung sollen JuPa-Mitglieder an die weiterführenden Schulen gehen und dort in den sechsten Jahrgängen mit den Schülern erarbeiten, wo Gefahren im Konsumverhalten liegen, wie sich Werbung auswirkt und welchen Stellenwert heute Mobiltelefone haben.

Nach den Sommerferien könnte es eine Neuauflage des "Spiel in den Stadtgrenzen" geben, das nach witzigen und fordernden Spielen abends mit einem Konzert auf dem Skatergelände an der Landstraße enden würde. Einen potenziellen Projektpartner haben Stadtjugendreferent Peter Burek und JuPa-Koordinator Daniel Oelbracht schon gewinnen können. Eine zweite Idee: Jugendliche möchten im Spätsommer bei einem "Speed-Debating" den bis dahin neu gewählten Mitgliedern des Stadtrates auf den Zahn fühlen.

Eine Idee ist aus den Erfahrungen im Vorfeld der jüngsten JuPa-Wahl entstanden. Es soll eine unterrichtsfähige Präsentation für die weiterführenden Schulen zum Thema "Wer tut was in Rat und Verwaltung? – Wie funktioniert Kommunalpolitik in Haan?" entwickelt werden. "Damit könnten wir eine Lücke in den Lehrplänen endlich adäquat schließen", merkt JuPa-Koordinator Daniel Oelbracht an. Es sei bedauerlich und zugleich verwirrend, dass diese wichtigen Fragen an keiner Schulform von den Lehrern beantwortet werden, sondern sich die Lehrpläne ausschließlich auf Land, Bund und Europa konzentrieren, merkt Peter Burek an. "Die politischen Entscheidungen vor der Haustür künftiger Wähler sollten doch wohl eine erheblich größere Rolle im Unterricht spielen", finden die JuPa-Begleiter. Sie haben die stille Hoffnung, dass mit einer vor Ort verankerten Unterrichtsreihe mehr junge Leute erreicht werden, die sich für kommunale Entscheidungsprozesse und Politik interessieren. Bei den bisherigen Wahlen zum Jugendparlament war es enorm aufwendig und schwer, genügend Bewerber für die JuPa-Ämter zu gewinnen.

(RP)
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