Kreis Mettmann Jugendämter nehmen 198 Kinder in Obhut

Kreis Mettmann · Im Jahr 2017 ergriffen die Jugendämter im Kreis Mettmann 198 Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche. 2016 gab es noch 293 Fälle, 32,4 Prozent mehr. 95 Kinder waren unter 14 Jahre, 103 zwischen 14 und 17 Jahre alt.

Die Jungen lagen mit 123 Fällen klar vor den Mädchen (75). Wegen Gefährdung der Minderjährigen griffen die Jugendämter 172 Mal ein. In 26 Fällen erfolgte die Inobhutnahme auf eigenen Wunsch der Kinder/Jugendlichen. In 84 Fällen war die Überforderung der Eltern beziehungsweise eines Elternteiles Anlass für das Eingreifen des Jugendamtes. 40 Mal wurden Jugendämter aktiv wegen unbegleiteter Einreise aus dem Ausland. Hier spiegeln die Zahlen von 2015 (67), 2016 (120) gegenüber 2014 (1) die Flüchtlingsbewegung. 22 Mal waren Beziehungsprobleme der Eltern der Grund. Die Zahl von 2017 entsprach nahezu der Fallzahl aus dem Jahre 2012. Seither hatte es von Jahr zu Jahr Zuwächse gegeben.

Die Entwicklung im Kreis entspricht im Allgemeinen der im Land. Wie IT NRW als Statistikstelle des Landes mitteilte, ergriffen die Jugendämter in 2017 genau 15.835 Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche, 28,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Schutzmaßnahmen (Inobhutnahmen) werden vom Jugendamt durchgeführt, wenn ein unmittelbares Handeln zum Schutz von Minderjährigen in Eil- und Notfällen als geboten erscheint.

Der Rückgang ist maßgeblich auf die Abnahme der Zahl unbegleiteter Einreisen aus dem Ausland zurückzuführen, deren Zahl hat sich gegenüber 2016 mehr als halbiert. Mit 12.115 wurden 76,5 Prozent der Minderjährigen während der Schutzmaßnahme in einer Einrichtung und 2476 bei einer geeigneten Person untergebracht; 1244 lebten in einer betreuten Wohnform.

(-dts)
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