Hilden Jugend forscht: Sonderpreis für Helmholtz-Schüler

Hilden · Gerade das Jubiläum sollte ein besonders strahlendes Fest werden. "50 Jahre NRW-Landeswettbewerb, Jugend forscht' haben wir als buntes Fest mit viel Spaß geplant", sagte Dr. Monika Schütze, Bayers Paten-Beauftragte für den Wettbewerb, der gestern mit der Ausstellung und Siegerehrung im Bayer-Kommunikationszentrum in Leverkusen endete.

 Zum Thema "Biogas aus Strom und Abgasen - Archaeen unter Strom" forschte Marvin Grotepaß vom Helmholtz-Gymnasium.

Zum Thema "Biogas aus Strom und Abgasen - Archaeen unter Strom" forschte Marvin Grotepaß vom Helmholtz-Gymnasium.

Foto: Uwe Miserius

Wegen des Absturz' des Germanwings-Airbusses am Dienstag, "haben wir zunächst überlegt, ob wir die Feierstunde nicht ganz absagen sollen." Die Organisatoren entschieden sich dafür, die Feierstunde mit Siegerehrung der besten Arbeiten doch abzuhalten. "Man kann den 96 Teilnehmern, die sich über Monate bis hin zu Jahren für den Wettbewerb so viel Mühe gemacht haben, jetzt nicht die Show und die Siegerehrung verwehren", erläuterte Schütze, "allerdings wäre es geschmacklos, das jetzt mit großem Orchester und so weiter zu veranstalten." Deswegen gab's zur leicht gedämpften Stimmung während der Ausstellung auch eine gedämpftere Feierstunde am Nachmittag. Dennoch präsentierten die Nachwuchsforscher stolz ihre Erfindungen. Ein komplexes Thema bearbeitete dabei Marvin Grotepaß aus Langenfeld. Für sein chemisches Projekt "Biogas aus Strom und Abgasen - Archaeen unter Strom" erhielt er einen Sonderpreis. Der 18-Jährige, der das Helmholtz-Gymnasium in Hilden besucht, möchte aus überschüssigem Strom - in der Nacht beispielsweise - und Abgasen Energie speichern. Vor drei Jahren hat er mit dem Projekt angefangen, in das er pro Tag etwa drei Stunden seiner Freizeit investiert.

Der Abiturient wehrte sich gestern aber direkt gegen Vorurteile: "Ich treffe mich schon noch mit Freunden, sitze nicht von morgens bis abends im Keller." Derzeit sucht Grotepaß nach einem passenden Studienplatz. "Ich will Chemie studieren. Die Leidenschaft zum Beruf machen, wäre schon schön", sagte er. Einen Job im Labor bei einem industriellen Unternehmen strebt er an. "Die praktische Anwendung ist mir wichtig", betonte der Nachwuchschemiker.

Bayer gehört zu den Gründungspaten von "Jugend forscht" und ist seit 1966 Gastgeber des Landeswettbewerbs. Dessen Anliegen, das betonte gestern Wettbewerbsleiter Dieter Römer, sei es, dass Wissenschaft auch verständlich rübergebracht wird. Besonders am Publikumstag gestern, an dem Interessenten die 52 Arbeiten an kleinen Messeständen genauer unter die Lupe nehmen und mit den 14 bis 20 Jahre alten Forschern ins Gespräch kommen könnten. "Ich stelle immer mehr Fest, dass die jungen Leute mittlerweile sehr eloquent ihre Projekte erläutern können", merkte Schütze anerkennend an.

Begeistert ist die Bayer-Patin auch darüber, dass viele Wettbewerbs-Projekte zum Patent angemeldet werden. "Da kann ich nur sagen: tolle Jugend."

(RP)
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