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Ausstellung in Hilden Joseph Beuys – ein wenig anders

Hilden · Die Ausstellung „Joseph Beuys – in Bewegung“ im Kunstraum Gewerbepark-Süd zeigt Fotos des Jahrhundertkünstlers, aber auch Grafiken und Plastiken. Vernissage ist am Sonntag, die Werke sind bis zum 24. April zu sehen.

 Blick in die Ausstellung: Kuratorin Sandra Abend zeigt Beuys „am laufenden Meter“.

Blick in die Ausstellung: Kuratorin Sandra Abend zeigt Beuys „am laufenden Meter“.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Im vergangenen Jahr, anlässlich des 100. Geburtstags des „Jahrhundertkünstlers“ Joseph Beuys, wurde das Wirken des 1986 gestorbenen Malers, Bildhauers, Aktionskünstlers und Kunsttheoretikers in zahllosen Ausstellungen gewürdigt. Bedurfte es da noch weiterer Ergänzungen? Eindeutig ja, wenn Ausstellungen den Mut haben, den nicht ganz einfach zu verstehenden Künstler Beuys ein wenig anders vorzustellen.

Das Ausstellungskonzept der Ausstellung „Joseph Beuys – in Bewegung“, die am kommenden Sonntag, 6. März, um 11 Uhr im Kunstraum Gewerbepark-Süd, Hofstraße 64, eröffnet wird, löst auf vielfältige Weise exakt diese Herausforderung ein. Dabei kam Sandra Abend, Leiterin des Wilhelm-Fabry-Museums und Kuratorin der Beuys-Ausstellung, der Zufall zu Hilfe.

Der Arzt, Kunsthistoriker und ehemalige Lehrstuhlinhaber für Medizingeschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Axel Hinrich Murken, dessen gestiftete Bildersammlung aktuell die Ausstellung „Kunst und Medizin“ im Fabry-Museum zu sehen ist, pflegte eine langjährige Freundschaft zu Beuys. In intensiven Gesprächen rückten zwischen dem Kunstliebhaber und dem Künstler immer wieder Medizinthemen, Mystik, Schamanismus sowie der philosophische Diskurs über die Beseeltheit von Dingen in den Fokus.

Murken sammelte bereits Ende der 1960er-Jahre Plakate, mit denen Beuys seine Botschaften gern kommunizierte. Diese Plakate, sie werben für unterschiedliche Ausstellungen, konzentrieren sich mitunter auf einzelne Arbeiten, aber mehr noch vermitteln sie die künstlerische Dynamik des Schaffens von Beuys sowie sein Engagement, seine Arbeit auch zu vermitteln. So liegt sein Einfluss vielleicht weniger in seinen Arbeiten an sich, als vielmehr in dem Kosmos, in dem sie entstanden sind liegt, und wie er diese Inhalte kommuniziert hat, was letztlich nachhaltigen Einfluss auf alle Kunstschaffenden der vergangenen 50 Jahre hatte.

Zahlreiche private sowie noch nie zuvor veröffentlichte Fotos, die dankenswerter Weise von der Familie Beuys, von Ingrid Freifrau von Droste zu Hülshoff, der Witwe des Werbe-Künstlers Charles Wilp, sowie des Kölner Galeristen Heinz Holtmann zur Verfügung gestellt wurden, zeigen Beuys in ungewohnten Umgebungen, als Künstler ohne Hut, dafür mit einer Wollmütze, die heute als Prototyp eines Aluhuts durchgehen würde, oder zusammen mit Pop-Art-Ikone Andy Warhol.

Nicht als unter seinem Kriegstrauma leidender Mensch, sondern in paradiesischer Leichtigkeit am Strand in Kenia hat ihn Charles Wilp, als wollte er für einen Rum werben, fotografiert. In Retro-Badehose zeichnet Beuys ein Skelett in den Sand und signiert es, während Wilp filmt. Auf einem anderen Foto breitet Beuys seinen Mantel, der luxuriös mit Tierfellen gefüttert ist, aus, was eher zu seinem Rolls Royce und weniger zu seinem Hasen als Sinnbild für Natur, Leben und Frieden passt. Graphiken und Plastiken als Leihgaben der Galerie Holtmann runden die Ausstellung, die von Dienstag bis Freitag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 16 Uhr zu sehen ist, eindrucksvoll ab.

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