Jens Geyer für die SPD

Diesmal sind die Voraussetzungen andere. Kein altgedienter CDU-Kandidat wie Hans-Dieter Clauser kämpft mit Jens Geyer um den Sitz im Landtag, sondern ein frisches Gesicht aus Hilden, Claudia Schlottmann. Auch jetzt muss der Monheimer Kandidat Geyer, der 2012 der CDU den Wahlkreis 36 abgenommen hat (mit 38,3 Prozent), sein Mandat direkt holen. "Meine Gegenkandidaten kann ich mir nicht aussuchen", stellt der Sozialdemokrat fest. "Ich besinne mich auf meine eigenen Stärken."

Welche das sind, beschreibt der Langenfelder Lothar Witzleb, ein erfahrener Genosse und ehemaliger SPD-Ratsherr, der Geyer im Wahlkampf unterstützt. "Er hat eine starke Persönlichkeit, hat eine gute Ausstrahlung und kommt glaubhaft rüber. Er ist verbindlich." "Stimmt", sagt Geyer. "Wenn ich etwas verspreche, halte ich es. Oder ich sage nichts."

Noch etwas ist anders als vor fünf Jahren. Seine damalige Lebensgefährtin Kerstin hat er inzwischen geheiratet. "Und damit bin ich auch Vater von zwei Kindern geworden", sagt er. Und er ist - immer noch amtierender - Karnevalsprinz der Monheimer. Sein Versprechen, nah an der Basis zu bleiben, das er 2012 gegeben hat, hat er damit auf jeden Fall erfüllt. Zumindest als närrische Majestät ist er in seinem Wahlkreis bekannt. "Ach, der Prinz", so begrüßen ihn Brauchtumsfreunde, wenn er am Stand Wahlkampf macht oder einkaufen geht.

Gezielt pflegt er den Kontakt zu den Unternehmen in Langenfeld, Monheim und Hilden. "Einmal im Monat bin ich unterwegs und höre mich um, wie es den Firmen geht", sagt Geyer, der seit 2008 Vorsitzender des UCB-Betriebsrats ist - inzwischen nur noch mit halber Stelle. "Standortfragen sind wichtig in dieser Region, Verkehrsanbindung, Internetzugang oder auch der Fachkräftemangel." Jüngst bei der Sportgemeinschaft Langenfeld ging es um Förderung. Versprechen hat er dort keine gemacht. Zwar gebe es eine Sportförderung des Landes. "Was bei den Vereinen ankommt, liegt nicht in unserer Hand", so Geyer. Das sei Sache der Kommunen, die auch für die Belegung von Hallen verantwortlich seien.

In Sachen Integration vertritt Geyer die Ansicht, dass sich der Dachverband Ditib von der Türkei lossagen müsse, um gelingende Integration voranzutreiben. "Da muss gemeinsam mit der Bundesregierung eine Lösung gefunden werden", meint er. Innere Sicherheit zählt der Kandidat, der im Innenausschuss des Landtages sitzt, zu seinen Themen. "Es wird keinen Personalabbau bei der Polizei geben." Klare Kante zeigt er bei der CO-Pipeline. "Ich werde auch in den nächsten fünf Jahren gegen die Inbetriebnahme stimmen", sagt Geyer, der seit 38 Jahren der SPD angehört. Seine Befürchtung, dass man mit dem Landtagsmandat den Kontakt zur Basis verliert, hat sich nicht erfüllt. Der ist geblieben - ebenso wie das Outfit: Jeans, weißes Hemd und dunkelblaues Jackett. Heike Schoog

Jens Geyer ist (noch) 53 Jahre alt +++ geboren in Düsseldorf +++ gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann +++ SPD-Mitglied seit 38 Jahren +++ verheiratet +++Karnevalsprinz 2017

(RP)
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