Hilden Jeki-Konzert bringt Trubel in Stadthalle

Hilden · Mehr als 500 Beteiligte waren auf drei Bühnen aktiv. Die Kinder präsentierten die Bandbreite musikalischer Ausbildung.

 So voll war die Stadthalle wohl noch nie. Auf drei Bühnen wurde musiziert, im großen Saal waren nur wenige Stuhlreihen aufgestellt worden.

So voll war die Stadthalle wohl noch nie. Auf drei Bühnen wurde musiziert, im großen Saal waren nur wenige Stuhlreihen aufgestellt worden.

Foto: Olaf Staschik

Da hätte man doch am liebsten selber noch einmal zur Blockflöte gegriffen, um bei diesem Konzert mitzuwirken! Und so jung und aufgeregt zu sein wie die 200 Zweitklässler, die bei "JeKi Hilden — Das sind wir!" ihren ganz großen Auftritt in der Hildener Stadthalle hatten. Das große Gemeinschaftskonzert der Musikschule Hilden, das in Zusammenarbeit mit allen Hildener Grund- und Förderschulen über drei Bühnen ging, war ein voller Erfolg, wobei "voll" auch für die Halle an sich gelten kann.

Mit mehr als 500 Beteiligten wurde es schon im Vorfeld als "größte Veranstaltung, die es in der Stadthalle bisher gab" angekündigt. Wenn dann noch die Bestuhlung auf wenige Reihen reduziert wird, und das Ganze im großen Saal statt findet, kann man sich den Andrang von Eltern, Verwandten und Musikbegeisterten vorstellen.

Sie wurden nicht enttäuscht. Schon die Szenerie war hinreißend: Steppkes im Grundschulalter, gekleidet in weiße Hemden, rote Rollis oder blaue T-Shirts umlagerten — ihre Instrumente fest im Griff — die vier Ensembles der Musikschule. Zum Auftakt spielte das Sinfonische Blasorchester unter der Leitung von Thomas Volkenstein "Also sprach Zarathustra" — und Stimmung war sofort da. Das Mandolinenorchester (Leitung Annika Hinsche) und der Gesang von Juliane Wenzel stimmten auf das Jeki-Orchester Kunterbunt ein, das in der Besetzung Astrid-Lindgren und Wilhelm-Busch-Schule zum "Rock around the clock" animierte.

Das Sinfonie-Orchester (Leitung Rafael Behrens) begleitete "Pippi-Langstrumpf" — und mit diesem Stück die Schüler der Adolf-Kolping-Schule und der Schule im Kalstert. Dass die erwachsenen Musiker im Zusammenspiel auch eine Version der James-Bond-Melodie "Skyfall" drauf hatten, mag manchen Eleven genauso motiviert haben, wie die Rhythmen, mit der die "Dozenten-Band" immer wieder taktisch eingriff.

Überhaupt: Es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen, deshalb durfte sich der musikalische Nachwuchs stets der Unterstützung von Streichern, Bläsern, Mandolinen, Keyboards gewiss sein. Besonders aber der von Musikschulleiter Karl Hentschel, der an diesem Abend gleich an drei Klavieren in die Tasten griff. Nicht ohne vorher den Finger zu heben und das wichtige "Pssst" anzustimmen. Ob der Musikschulleiter nun die Mini-Musiker der Adolf-Reichwein und Ferdinand-Lieven-Schule noch zusätzlich zur JeKi-Samba einlud, oder "Boogie Woog" mit den Schülern der Schule am Elbsee und GGS Schulstraße begleitete — er wird es genossen haben, Hildens "JeKi-Vater" zu sein.

Sven Lorig, Moderator des Abends, führte Eltern und Gäste amüsant durch die eineinhalbstündige Aufführung, etwa wenn er von dem Chaos hinter den Kulissen berichtete oder zwei Hauptsponsoren des Projektes "Jedem Kind ein Instrument", Dr. Klaus Hesse (Lions-Club) und Dr. Gerhard Brüninghaus (Rotary-Club) auf die Bühne holte, um weitere Unterstützung zugesichert zu bekommen. Immerhin hat Hilden es als einzige Stadt der Bundesrepublik geschafft, alle Grund- und Förderschulen in das Programm zur Breitenmusikalisierung einzubeziehen. Wer die Kinder mit ihren (ebenfalls kleinen) Instrumenten beobachten konnte, wie sie manchmal vor lauter Eifer Luft-Gitarre spielten oder sich temperamentvoll dem Rock-Rhythmus hingaben, konnte spätesten bei "Manchmal mögen wir es laut", bei dem auch noch die Wilhelm-Hüls-Schule einstimmte, begeistert sein, wie viel Musik bewegen kann.

(chm)
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