Kreis Mettmann Jeder elfte Berufstätige im Kreis ist befristet beschäftigt

Kreis Mettmann · "Jobs mit Verfallsdatum" - die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die hohe Zahl befristeter Arbeitsverhältnisse im Kreis Mettmann kritisiert. Wenn rund 21.000 Beschäftigte im Kreis - und damit 9,3 Prozent aller Arbeitnehmer - "ohne Dauerperspektive" arbeiteten, zeige dies eine Schieflage am Arbeitsmarkt, glaubt die NGG Düsseldorf-Wuppertal. Die Gewerkschaft bezieht sich auf Zahlen aus dem aktuellen Mikrozensus NRW.

Vor diesem Hintergrund fordert die NGG von der Politik, per Gesetz gegen "Jobs auf Zeit" vorzugehen. "Seit Jahren haben wir auch in der Nahrungs- und Genussmittelbranche den Trend, dass Arbeitsverträge ohne besonderen Grund zeitlich begrenzt werden", sagt Geschäftsführer Torsten Gebehart. Anders als etwa bei einer Schwangerschaftsvertretung sei ein Großteil der Befristungen "kaum nachvollziehbar".

Dies betreffe besonders Berufseinsteiger: "Jeder fünfte Beschäftigte zwischen 15 und 24 Jahren hat nur einen befristeten Job. Das schafft nicht nur große Unsicherheit, sondern erschwert auch die Familienplanung, die Wohnungssuche oder die Kreditaufnahme", sagt Gebehart. Auch Frauen seien laut Mikrozensus im Kreis Mettmann überdurchschnittlich oft von Zeitverträgen betroffen. Die NGG fordert die Abschaffung der sogenannten sachgrundlosen Befristung.

(elm)
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