Gelungene Premiere Fliegende Tannen sorgen für Mordsgaudi

Hilden · Die KG Jecke Fründe veranstaltet die erste Stadtmeisterschaft im Tannenbaum-Weitwurf auf dem alten Markt in Hilden

 Stadtmeisterschaften im Tannenbaum-Weitwurf: Am Start war Ex-Prinzessin  Andrea Johann.

Stadtmeisterschaften im Tannenbaum-Weitwurf: Am Start war Ex-Prinzessin  Andrea Johann.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Voll ins Schwarze treffen die Karnevalisten der KG Jecke Fründe mit ihrer Idee, auf dem alten Markt in Hilden die erste offizielle Stadtmeisterschaft im Tannenbaum-Weitwurf auszurichten. Zahlreiches Publikum umsäumt am Samstagnachmittag die beleuchtete „Kampfbahn“ und feuert mit Applaus die mehr als 100 Aktiven, die als Vierer-Mannschaft sowie als Einzelkämpfer bei den Damen und Herren an den Start gehen. Kindern treten außer Konkurrenz an und dürfen eine kleinere „Kindertanne“ werfen. Die regulären Tannen, die als Schmuck für das Weihnachtsdorf ausgedient haben und nun vor dem Recycling noch einmal als Sportgerät dienen, messen 1,50 Meter und wiegen durchschnittlich acht Kilo. Nahezu alle Vereine, die in Hilden Rang und Namen haben, von Karnevalisten wie der Prinzengarde bis hin zu einer Abordnung des Deutschen Roten Kreuzes, sind angetreten, um den goldenen Pokal, verziert mit einem Tannenbaum-Anhänger, zu erringen. Der Wettkampf erinnert ein wenig an eine Disziplin der schottischen Highland Games, bei der massive Baumstämme als Wurfgerät dienen. Die Tannen sind zwar leichter, allerdings was die Aerodynamik anbetrifft, wirken die Zweige wie ein Bremsfallschirm, und außerdem pieken die Nadeln. Aus diesem Grund steht für empfindliche Tannenbaum-Werfer ein Karton mit Handschuhen bereit. Die kräftigeren Wettbewerber wenden die klassische Speerwurf-Technik an, aber es gibt auch Alternativen, wie Dreh- oder Schleudertechniken, zu bestaunen. Manche werfen so, dass der Baum Salti schlägt, und andere vergessen schlicht, beim Werfen den Baum loszulassen und fallen diesem dann quasi hinterher. Spitzenweiten erreichen an die acht Meter, doch manchmal bleibt der Baum bereits nach guten zwei Metern liegen. Manche legen alle Kraft so in den Baum, dass dieser zwar wie eine Rakete hochsteigt, aber keine rekordverdächtige Weite erreicht. „Nun ja, Tannenbaum-Hochwurf kommt vielleicht nächstes Jahr“, lautet der lakonische Kommentar von Rudi Meisenbach, Sprecher der KG Jecke Fründe und Wettkampfleiter. Letztlich bekommen aber alle Tannenbaum-Sportler viel Applaus, nicht zuletzt deswegen, weil ihr Startgeld von zwei Euro als Spende an das Hospiz in Hilden geht, die dann vom Prinzenpaar Mareike I. und Stefan I. überreicht werden wird. Insgesamt zwölf Helfer tragen zum Gelingen der „grünen Stadtmeisterschaft“ bei. Die Idee zu dem Wettkampf mit ausgedienten Weihnachtsbäumen hatte Rudi Meisenbach. Er und seine jecken Fründe wollten den Weihnachtsmarkt an den letzten Tagen nochmals mit einer publikumswirksamen Aktion beleben. „Dabei ist der Weihnachtsmarkt, bei dem sich auch viele Hildener Vereine und Initiativen präsentieren konnten, insgesamt bestens gelaufen“, resümiert der jecke Fründ Christian Schumacher. „Für das nächste Jahr haben wir bereits einige Verbesserungen angedacht, so soll es eine separate Team-Wertung für Damen und eventuell auch einen Kinder-Pokal geben“, sagt Meisenbach. Im Publikum fiebert Erika Erven, die von ihrer Tochter auf den Wettkampf aufmerksam gemacht wurde, begeistert bei jedem Wurf mit. „Ich finde das ganz toll, was hier in Hilden stattfindet und wie viele Menschen dann kommen“, sagt die Rentnerin, die gern aktiv raus geht. Allerdings kommt die allgemeine Begeisterung auf Dauer nicht gegen die aufsteigende Winterkälte an. So wird Wettbewerb um eine Stunde verkürzt.

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