Klaudia Schätzler sprach von "ausschließlich privaten Gründen" für die Niederlegung der Ämter; heute Abend gibt es eine Mitgliederversammlung, bei der der Rest des Vorstands über die Hintergründe aufklären will. Ob Schätzlers auch aus dem Verein ausgetreten sind, war gestern nicht zu erfahren.

Die Website des Vereins kennt die Veränderungen noch nicht. Erst im April hatte Ralf Schätzler das Amt von Karl Rubröder übernommen, der Anfang des Jahres als Interimspräsident eingesprungen war und versprochen hatte, den Traditionsverein wieder in ruhiges Fahrwasser zu lenken. Zusammen mit Hildens Hoppedine Fanni Arndt wollte Rubröder, der schon früher Präsident war, dieses Kunststück versuchen. Vorher hatte es bereits heftige Verwerfungen gegeben — und auch jetzt ist hinter vorgehaltener Hand von Streit die Rede.

Im Tanzcorps — einem der renommiertesten im Rheinland — ist es immer wieder zu Streitereien gekommen, die offenbar nicht mehr bereinigt werden konnten. Allein in den vergangenen Monaten sollen zehn Mitglieder das Corps verlassen haben, über Gründe schweigen sich alle Beteiligten aus. Derzeit ist fraglich, ob das Corps bis zum Start der Session personell stark genug ist, um überhaupt aufzutreten. In das Corps hat der Verein viel investiert, zuletzt wurden neue Uniformen angeschafft. Kosten: 20 000 Euro.

Noch im Oktober soll es zu Wahlen kommen, ist zu hören, die freien Posten sollen so schnell wie möglich besetzt werden. Gelingt dies, hätten die Kniebachschiffer ihren vierten Präsidenten innerhalb eines Jahres. Auch ein neuer Vize muss her. Möglich, dass Geschäftsführer Kai Rubröder und Vorstandsmitglied Michael Deprez weitermachen.