Hilden Itterfest macht vielen Vergnügen

Hilden · "Das Schöne ist, man kann zur Kirmes gehen und nebenbei noch einkaufen", meint Janine Ohligschläger aus Solingen.

 Auch Peter Eichholz hat mit seiner Tochter Helen (7) das Itterfest genossen.

Auch Peter Eichholz hat mit seiner Tochter Helen (7) das Itterfest genossen.

Foto: Stephan Köhlen

Am Süßwarenstand fällt die Auswahl schwer, doch die siebenjährige Helen weiß genau, was sie möchte. Eine Tüte mit gebrannten Mandeln und eine rosa Zuckerwatte. Mit sichtlichem Genuss rückt sie dem klebrigen fluffigen Zuckerbausch zu Leibe, so dass sie bald ganz rosa im Gesicht ist. "Eigentlich sind wir nur zum Einkaufen in die Innenstadt gekommen", verrät ihr Vater Peter Eichholz.

An diesem Wochenende gibt es da allerdings kein Vorbeikommen am Itterfest, wie die beiden Hildener schnell feststellen. Helen findet das gut. Natürlich locken sie die Fahrgeschäfte: "Ich mag Autoscooter und Karussell. Aber es muss ein schnelles Karussell sein." Auch Achterbahn liebt sie, aber die gibt es auf dem Itterfest nun doch nicht. Dafür aber den "Heart Breaker".

Wer damit fährt, muss einen stabilen Magen haben, denn hier geht es rund - im wahren Wortsinn. Jeremy hat sich von diesem Gerät schon durchwirbeln lassen. "Ich bin seit einer Stunde auf dem Itterfest", verrät der zwölfjährige Hildener, der mit zwei Freunden unterwegs ist. "Groß ist es zwar nicht, aber es macht Spaß", sagt er. Natürlich ist er nicht zum ersten Mal auf dem Itterfest. Nur eins findet er schade: "Die meisten Fahrgeschäfte sind für kleine Kinder."

Dafür schmecken nach dem "Heart Breaker" die Pommes mit Mayo umso besser. Viele Besucher schlendern durch die Mittelstraße und über die Plätze in der Innenstadt. Alle paar Schritte wechseln sich die unterschiedlichen Düfte ab. Mal riecht es nach süßen Waffeln und gebrannten Mandeln, dann wieder nach gegrillter Wurst und frittierten Pommes.

Typische Jahrmarkt-Gerüche eben. Janine Ohligschläger ist mit ihrer Freundin Maya aus Solingen gekommen. "Eigentlich wollten wir heute wandern gehen", erzählt die 26-Jährige, "aber nach dem Regen sind die Wege im Wald viel zu matschig." So entschlossen sich die beiden jungen Frauen, den Nachmittag besser auf dem Itterfest zu verbringen.

"Hier ist echt was los", meint Janine. "Das Schöne ist, man kann zum Itterfest gehen und nebenbei noch einkaufen." Eine Kombination, die den Freundinnen gefällt. "Aber jetzt suchen wir uns erst einmal ein Plätzchen, wo wir gemütlich einen Cappuccino trinken können." Simone Reis hat sich gerade am Stand der Johanniter informiert. "Ich bin jetzt fast durch", erzählt die Hildenerin. "Irgendwie kommt es mir so vor, als ob es weniger Stände als früher sind." Dann zuckt sie mit den Schultern. "Es hat mir trotzdem gut gefallen."

Wolfgang König dagegen wirkt etwas gehetzt, als er im Slalom zwischen den vielen Besuchern hindurcheilt: "Ich wollte eigentlich nur schnell in den Drogerie-Markt. An das Itterfest habe ich überhaupt nicht gedacht." Ganz offensichtlich ist der 58-jährige Hildener nicht unbedingt ein Freund solcher Festlichkeiten. "Normalerweise meide ich Jahrmärkte", gibt er frei weg zu: "Zuviel Trubel." Und schon ist er wieder weg. Cosima Gräf jedenfalls ist extra aus Langenfeld gekommen.

"Ich habe Freunde in Hilden", sagt sie. "Mit denen habe ich mich hier verabredet." Zuerst werden sie über das Fest bummeln. "Da werde ich sicher wieder viele Bekannte treffen." Und später wollen sie sich noch die Band "Poppyfield" ansehen. "Die waren letztes Mal schon mit dabei", erzählt Cosima Gräf: "Damals haben wir den Auftritt eigentlich mehr zufällig gesehen." Allerdings hat er der Clique so gut gefallen, dass sie sich die Band in diesem Jahr wieder ansehen möchten. "Die haben eine super Stimmung gemacht." So finden die meisten Besucher - ob alt oder jung - ihr ganz persönliches Vergnügen auf dem Itterfest.

(sue)
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