Hilden Wunderbares Wirrwarr im Pfarrhaus

Hilden · Die Itterbühne ist zurück, diesmal mit einem „himmlischen“ Stück, das für Verwirrung und Heiterkeit sorgt.

 „Dem Himmel sei Dank“: Die Itterbühne hat ein neues Stück einstudiert.

„Dem Himmel sei Dank“: Die Itterbühne hat ein neues Stück einstudiert.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Dem Himmel sei Dank“ (von Bernd Gombold) heißt das neue Stück der Laientheatergruppe „Itterbühne“. Im Heinrich-Strangmeier-Saal hatte die Komödie Premiere. Wer die versäumt hat, kann sich das Stück noch heute (19 Uhr) und morgen (15.30 Uhr) anschauen. In einem katholischen Pfarrhaus vor Ort geht es drunter und drüber: Die Kirche muss dringend renoviert werden, das Dach hat ein großes Loch und es regnet in die Orgel hinein. Doch der Gemeinde fehlt das Geld für die Reparaturen. Der pfiffige Pfarrer Alfons (gespielt von Witold Fassbender) hat neue Einnahmequellen gefunden, brennt eigenes Zwetschgenwasser aus den Früchten der Pfarreiwiese, bietet abendliche Pokerturniere im Pfarrhaus an und vermietet die übrigen Zimmer an Gäste. Bemühungen, die an den Kräften des Gemeindevorstehers zerren, müssen diese Aktivitäten doch vor den Kirchenoberhäuptern verborgen bleiben. Alfons‘ Haushaltshilfe Hermine (Karen Fricke) unterstützt ihren Chef und sorgt im Laufe des Stückes für die nötige Verwirrung, als schließlich Domkapitular Dr. Jüngling (Andreas Brieden) auf der Matte steht, um den Gerüchten über das unheilige Treiben im Pfarrhaus nachzugehen.

Vor einer einfachen aber funktionellen Kulisse, die das Wohnzimmer des Pfarrhauses zeigt, spielen sich die rasanten Verwirrspiele zwischen Pfarrer und der wachsenden Zahl der Akteure ab. Zunächst taucht die ungeliebte Vorsitzende des Pfarrverwaltungsrates, Elfriede Engel (Christine Bracker), auch Erzengel genannt auf, beschwert sich über fehlende Regenschirmständer in der Kirche und fordert Pfarrer Alfons auf, sich ihrer Nichte Uschi Engel (Madeleine Meinberg) anzunehmen und ihr einen Platz im Kloster zu verschaffen. Das will die junge Frau eigentlich nicht, fügt sich eingeschüchtert dem Willen ihrer strengen Tante. Im Pfarrhaus soll sie als Pfarrsekretärin aushelfen, wird hinterher aber von ihrem heimlichen Freund Siggi Bischof (Rüdiger Daniel) überrascht, der ein Zimmer im Pfarrhaus anmietet, ebenso wie Sportlehrerin Heidi Blum (Sabine Robrecht), die dem übergewichtigen Domkapitular ins Schwitzen bringt, und Heidemarie Rosenfeld (Nina Bialkowski), die sich im Pfarrhaus mit ihrem Onlinedate Hans Meßmer (Oliver Scheewitz) verabredet.

Für ordentlich viel Heiterkeit sorgt in diesem Wirrwarr das Ehepaar Höll, Johannes (Fred Sondenheimer) ein kleiner aber liebenswürdiger Trunkenbold, der dem Pfarrer als Hausmeister beisteht, der aber – aufgrund seiner Eskapaden – seine Frau Emma (Heike Meister), eine resolute Rheinländerin, in den Wahnsinn treibt.

Ein humorvolles Stück, gut gespielt und umgesetzt von den elf Laiendarstellern, die nicht nur mit Leidenschaft spielen, sondern auch viel Witz und Spontanität beweisen bei unverhofften Ereignissen auf der Bühne. Das Publikum hatte bei der Premiere großen Spaß.

Wer wissen will, wie es die Gemeinde am Ende schafft, die Verwirrungen aufzuklären und ob Pfarrer Alfons tatsächlich, wie vom Domkapitular angedroht, nach Köln-Nippes strafversetzt wird, sollte eine der übrigen Vorstellungen besuchen. Garantiert werden zweieinhalb Stunden Heiterkeit.

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