Marcus Henn "Irgendwann ist Hilden fertig gebaut"

Hilden · Der Bund Deutscher Architekten prämierte zwei Projekte von Hildener Architekten und sprach damit zugleich eine Nominierung für den Architektenpreis NRW im kommenden Jahr aus.

 Wo früher das "Jueck" an der Heiligenstraße stand, errichteten Marcus Henn und Thomas Pagel den "Kastanienhof". Der bietet 16 Wohnungen. Im Erdgeschoss ist eine Bank eingezogen.

Wo früher das "Jueck" an der Heiligenstraße stand, errichteten Marcus Henn und Thomas Pagel den "Kastanienhof". Der bietet 16 Wohnungen. Im Erdgeschoss ist eine Bank eingezogen.

Foto: Büro Pagelhenn

Hilden Die Architekten Thomas Pagel und Marcus Henn haben mit dem "Kastanienhof" einen Ersatzbau mit 16 Eigentumswohnungen und Ladenlokalen im Erdgeschoss für das ehemalige Jugendzentrum "Jueck" und das Nachbargrundstück am Kronengarten entworfen. Jetzt beginnen die Bauarbeiten an ihrem nächsten Wohnprojekt: An der Hochdahler Straße/Ecke Nordstraße errichtet die Bauunternehmung Tecklenburg 24 Mietwohnungen nach ihrem Entwurf. Marcus Henn spricht über die Herausforderungen des Projektes.

Herr Henn, das zu bebauende Eck-Grundstück an der Hochdahler Straße/Ecke Nordstraße ist nicht sehr groß. Welche Herausforderungen haben sich Ihnen als Architekt bei diesem Objekt gestellt?

Henn Vor allem die umgebende Bebauung ist eine Herausforderung. Außerdem die stark befahrene Hochdahler Straße. Das Grundstück ist vom Schnitt sehr schön. Wir haben es so gelöst, dass die Nebenräume zur Straße hin angeordnet sind und die Wohn- und Schlafräume zum Innenbereich. Mit dem Innenhof haben wir eine schöne Wohnqualität geschaffen. Dorthin führt auch ein kleiner Fußweg.

Viele Hildener beklagen, dass heutzutage "Klötze" gebaut werden. Die Wohnbebauung wird immer dichter. Wie beurteilen Sie das?

Henn In Hilden herrscht ein akuter Bedarf an Wohnraum. Das führt natürlich auch zur Verdichtung. Viele freie Grundstücke gibt es nicht mehr, da muss man nutzen, was verfügbar ist. Das neue Gebäude an der Hochdahler Straße liegt am Stadteingang, wo es sich auch verdichten darf. Es wäre fahrlässig, wenn man sagen würde, wir bauen ein Einfamilienhaus dorthin. Aber bei dem Objekt handelt es sich um kleinteiligen Wohnraum, Mietwohnungen, die in Hilden stark gefragt sind. Die Strukturen, die Fassaden des Gebäudes haben wir feiner dargestellt, ein bisschen aufgebrochen.

Betreuen Sie die Bauarbeiten?

Henn Ja, wir haben den Entwurf gemacht, den Bauantrag gestellt, und haben jetzt auch die künstlerische Bauleitung.

Wohnen Sie selbst in Hilden?

Henn Ja, und deshalb liegt uns auch am Herzen, was hier passiert. Es stehen ja schon einige von uns entworfene Gebäude im Stadtgebiet, und ich denke, wir gehen verantwortungsvoll damit um. Aber ich fürchte auch, Hilden ist irgendwann fertig gebaut - irgendwann aber gibt es keinen Platz mehr für weitere Neubauten.

(arue)
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