Hilden Investition in Klimaschutz

Düsseldorf · Die Stadtwerke Düsseldorf stellen 50000 Euro für die Kohlendioxid-Reduzierung bereit. Der Vorschlag, die Köpfe der Straßenlaternen auf der Mittelstraße auszutauschen, stieß bei der Politik auf wenig Gegenliebe.

Die Stadtwerke Düsseldorf stellen 50 000 Euro für die Kohlendioxid-Reduzierung bereit. Der Vorschlag, die Köpfe der Straßenlaternen auf der Mittelstraße auszutauschen, stieß bei der Politik auf wenig Gegenliebe.

Die Stadtwerke Hilden schlagen vor, die Köpfe von rund 70 alten Straßenlaternen zwischen Gabelung und altem Markt durch neue Energiesparleuchten zu ersetzen. Dadurch könne Strom (bis zu 25 Euro pro Leuchte) und Kohlendioxid (insgesamt bis zu 7,6 Tonnen) pro Jahr gespart werden. Zudem hätte die Stadt gute Chancen, noch zusätzlich Fördermittel des Bundesumweltministerium zu erhalten.

200 000 Euro für Gutachten

Doch statt auf freudige Zustimmung stieß das Geschenk der Düsseldorfer Stadtwerke bei den Hildener Politikern im Stadtentwicklungsausschuss auf zahlreiche Bedenken. Die vorgeschlagenen Lampen-Typen hätten nichts mit dem beschlossenen Lichtkonzept zu tun, zeigte sich Ute-Lucia Krall (CDU) enttäuscht. Anders investiert etwa in Sonnenkollektoren oder ein Blockheizkraftwerk könne man sehr viel mehr klimaschädliches Kohlendioxid einsparen, rechnete ihr Fraktionskollege Jürgen Spelter vor.

Udo Weinrich, Fraktionsvorsitzender der Bürgeraktion Hilden, riet, zunächst abzuwarten, bis eine neue EU-Verordnung zu Straßenlaternen veröffentlicht sei. Horst Welke (FDP) forderte, die Laternen am altem Markt auszunehmen, um dort eine einheitliche Lösung verwirklichen zu können. Günter Pohlmann (Unabhängige) gefiel nicht eine der vorgeschlagenen Lampenköpfe, er wünschte sich neue Vorschläge. Deshalb wurde eine Entscheidung zunächst vertagt.

Es sei offenbar gar nicht so einfach, den Hildenern was Gutes zu tun, wunderte man sich bei den Stadtwerken Düsseldorf — aber nur hinter vorgehaltener Hand. "Wir wollten schnell etwas für die Kohlendioxid-Einsparung tun", erläuterte Matthias Trunk, Geschäftsführer der Stadtwerke Hilden und Vertreter des Partners Stadtwerke Düsseldorf, den Vorschlag. Der Austausch der Lampenköpfe sei sinnvoll, weil Strom gespart und das Klima geschützt werde.

Die Stadtwerke beharrten aber nicht auf ihrem Vorschlag, betonte Trunk: "Wenn das nicht mit den Laternen klappt, machen wir etwas anderes." Denkbar sei auch, die 50 000 Euro für andere Klimaschutz-Investitionen einzusetzen. Die Stadtwerke Hilden wollen noch in diesem Jahr von einem renommierten Institut untersuchen lassen, wie und wo in Hilden Kohlendioxid eingespart werden kann. Trunk: "Dazu stellen die Stadtwerke Düsseldorf bis zu 200 000 Euro bereit."

Biomassekraftwerk

Dabei könne auch der Bau eines Biomassekraftwerks untersucht werden. Das sei aber nur dann wirtschaftlich, wenn es — neben dem Strom — auch einen Abnehmer für die erzeugte Wärme gebe. Die Stadtwerke Hilden seien bereit, gemeinsam mit den Stadtwerken Düsseldorf bis zu 20 Millionen Euro in ein großes Biomassekraftwerk zu investieren. Dessen Planung würde aber mindestens zwei Jahre dauern.

(RP)
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