Kreis Mettmann Immer mehr Kinder geimpft

Düsseldorf · Die Kampagnen des Kreisgesundheitsamtes zeigen Erfolg: 95 Prozent der Schulanfänger sind vor Masern geschützt. Drei von vier Kindern haben einen Rundum-Impfschutz, stellte Dr. Rudolf Lange fest.

Neun von zehn Sechsjährigen im Kreis Mettmann sind gegen Infektionskrankheiten wie Masern, Mumps, Röteln, Diphtherie, Tetanus und Polio geimpft. Dies ergaben die Schuleingangsuntersuchungen im vergangenen Jahr. Der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Rudolf Lange, sieht darin einen Erfolg in dem Bemühen, den Gesundheitszustand von Kindern zu verbessern und die Risiken von Infektionskrankheiten zu senken. Der Impfschutz der Fünf- bis Sechsjährigen habe sich kontinuierlich verbessert.

Jährliche Aktion bei Viertklässlern

Neben den Schuleingangsuntersuchungen startet das Gesundheitsamt jährlich eine Impfkampagne bei Viertklässlern. Die Mediziner des Kreises erreichten von 2003 bis heute eine deutliche Verbesserung des Impfstatus. War 2003 nicht einmal die Hälfte der Kinder ausreichend geimpft (43,3 Prozent), so stieg ihr Anteil bis 2007 auf drei von vier Kindern (71,9 Prozent).

Die Erhebung des Jahres 2008 (36,4 Prozent) ist mit den Vorjahren nicht vergleichbar, da die Impfempfehlung erstmals die Meningokokken C-Impfung enthielt, gegen die bis dahin nur sehr wenige Kinder geimpft waren.

Die Aufmerksamkeit der Mediziner richtet sich speziell auf Masern, die in NRW 2006 und 2007 bei zwei Epidemien aufflackerten. 2006 erkrankten 1749 meist Kinder und Jugendliche, im Frühjahr 2007 249. Bei beiden Ausbrüchen der Infektion gab es viele Kranke im Kreis Mettmann. Das Gesundheitsamt reagierte mit Impfkampagnen.

48.300 Kinder und Jugendliche der weiterführenden Schulen wurden erfasst. Bei den Schulneulingen wiesen 2008 immerhin 95 Prozent ausreichend Masernschutz auf. Damit gebe es zwar immer noch ein "Restrisiko", sagte Lange. Doch er rechnet im Falle eines erneuten Auftretens der Krankheit lediglich mit "kleinräumigen" Infektionen Einzelner oder von Gruppen.

Trotz aller Bemühungen erreichten die Mediziner des Kreises aber 15 bis 20 Prozent der Schüler nicht. Die legten keinen Impfausweis vor, daher ist ihr aktueller Schutz vor einer Infektion nicht bekannt. Ursache für fehlenden Impfschutz ist dabei nicht nur Nachlässigkeit. Es gibt auch eine Gruppe von Eltern, die Impfungen aus weltanschaulichen Gründen oder aus Furcht vor Komplikationen verweigern. Die Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes, Dr. Claudia Niederer, rechnet hier mit einem Anteil von etwa fünf Prozent der Eltern von Schulneulingen.

(RP)
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