Haan Im Park bleibt es dunkel

Haan · Weil die Leuchten entlang des Weges im Park Ville d'Eu ständig zerstört wurden, hat der Betriebshof die Lampen entfernt. Ohne Ratsbeschluss gibt es keinen Ersatz. Bei Veranstaltungen muss eigens für Licht gesorgt werden.

 So sehen die Stromkabel der abmontierten Lampen aus. Im Hintergrund der Pavillon des Parks.

So sehen die Stromkabel der abmontierten Lampen aus. Im Hintergrund der Pavillon des Parks.

Foto: olaf staschik

Als der "Haaner Swing-Express" beim "Jazz im Park" am vorigen Samstag die letzten Akkorde spielte, war es schon nach 22.30 Uhr – mithin dunkel. Das galt auch für den Park Ville d'Eu, in dem es keine Leuchten mehr gibt. Viele der Jazz-Gäste mokierten sich darüber, in der Nachtschwärze den Weg zum beleuchteten Bürgersteig an der Kaiserstraße finden zu müssen. "Der Betriebshof hat die Leuchten abmontiert", stellte CDU-Vorsitzender Wolfram Lohmar fest und kritisiert, dass es bei der Buchung des Parks für die traditionelle Musikveranstaltung keinen Hinweis gegeben habe, für eigene Beleuchtung zu sorgen.

Die ausgebliebene Information nahm Rainer Skroblies auf seine Kappe. Der stellvertretende Ordnungsamtsleiter und Beisitzer im CDU-Vorstand wusste zwar von den fehlenden Leuchten, hätte dann aber den Bezug zu einer separaten Beleuchtung des Parks nicht hergestellt, sagte er gegenüber der Rheinischen Post.

Betriebshofleiter Claus Hippel verstand die aktuelle Aufregung nicht. Die letzte Leuchte sei bereits im März 2011 demontiert worden, nachdem die acht vorhandenen Lampen ständig demoliert worden waren. "Zeitweise mussten wir jede Woche eine neue Leuchte aufstellen", sagte Hippel. Der nicht versicherte Vandalismus war auf Dauer nicht finanzierbar. Möglicherweise fiel das fehlende Licht beim Jazz im Park 2011 nicht auf, weil es am betreffenden Abend stark regnete und nur sehr wenige Gäste da waren. Die Stromkabel seien im Schaltschrank abgeklemmt worden. Wenn Ersatz für die jetzt fehlenden Lampen gewünscht werde, müsse das vom Rat beschlossen werden. "Es wäre vielleicht ratsam, in einem solchen Fall einen Beleuchtungsplaner einzuschalten", meinte Hippel. Denn Leuchten, die hoch angebracht sind, würden nicht so leicht beschädigt. "Hier aber sind sogar die mit Draht gesicherten Glaskörper immer wieder zerstört und die niedrigen Lampen umgetreten worden." Hippel schätzt die Investition in eine neue Beleuchtung auf einen "hohen fünfstelligen Betrag".

Das Lichtproblem besteht theoretisch auch für das Weinfest und den französischen Markt, zu dem die Europa-Union in Kooperation mit der Stadt am kommenden Wochenende einladen. Praktisch aber wird es kein Problem geben, ist Organisator Fritz Köhler sicher. Denn er kann auf professionelle Hilfe bauen: "Ich hatte sowieso vor, Lichterketten aufzuhängen, um Atmosphäre zu schaffen", sagt Victor Hajnsek, dessen Haaner Unternehmen "CEL – Catering, Electric, Logistic" die mobile Elektrik installiert und möglicherweise auch für das Frisch- und Abwasser-Management sorgt. Vor einigen Monaten schon habe er sich spätabends den Park angesehen und den Aufwand für die nötige Beleuchtung eruiert, erklärte Hajnsek.

(RP)
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