Hilden Hundesteuer soll zehn Prozent steigen

Hilden · Der Bürgermeister schlägt dem Hauptausschuss eine Erhöhung vor. Geplante Einnahmen 2013: 271 000 Euro.

 Bailey trägt seine Steuermarke wie es sich gehört – am Halsband. In Hilden sind 2761 Vierbeiner beim Steueramt gemeldet. Nach einer Hundezählung 2011 wurden 145 Bellos zusätzlich angemeldet.

Bailey trägt seine Steuermarke wie es sich gehört – am Halsband. In Hilden sind 2761 Vierbeiner beim Steueramt gemeldet. Nach einer Hundezählung 2011 wurden 145 Bellos zusätzlich angemeldet.

Foto: Staschik

Hundehalter müssen im nächsten Jahr — wie es aussieht — für ihre Vierbeiner deutlich mehr Steuern zahlen. Bürgermeister Horst Thiele schlägt dem am 21. November tagenden Haupt- und Finanzausschuss vor, die Steuer pro Hund und Jahr um zehn Prozent, für so genannte Kampfhunde um 15 Prozent herauszusetzen. Die letzte Erhöhung liegt zwei Jahre zurück. Hilden habe im Vergleich mit den anderen kreisangehörigen Städten derzeit immer noch — "teilweise mit großen Abstand"— die geringsten Hundesteuersätze im Kreis, führt der Bürgermeister als Begründung an. Zudem planten auch andere Kommunen im Kreis eine Erhöhung der Hundesteuer (Erkrath zum Beispiel eine von 17 Prozent).

Zurzeit wird ein Bello mit 87 Euro im Jahr besteuert; künftig sollen es 96 Euro sein. Hilden hat aktuell die niedrigste Hundesteuer im Kreis. Zum Vergleich: In Monheim müssen Hundehalter mit 132 Euro am meisten zahlen. Der Durchschnitt liegt bei 102,60 Euro. Wird die geplante Erhöhung wie vorgeschlagen beschlossen, zählt Hilden mit 96 Euro immer noch mit Langenfeld (90 Euro) und Mettmann (93 Euro) zu den drei günstigen Kommunen im Kreis (Durchschnitt: 105,50 Euro).

So genannte gefährliche Hunde sind richtig teuer. Das ist politisch so gewollt. Für einen "Kampfhund" werden aktuell 672 Euro im Jahr an Hundesteuer fällig (Kreisdurchschnitt: 890,40 Euro), ab nächstem Jahr sind 768 Euro (Kreisdurchschnitt: 929,67 Euro) vorgesehen. Bei mehreren gefährlichen Hunden werden sogar 840 Euro pro Tier (geplant: 960 Euro) fällig. Diese Sätze habe auch der Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen in seiner aktuellen Mustersatzung vorgeschlagen, betont die Verwaltung.

Kämmerer Heinrich Klausgrete verspricht sich von der Hundesteuer-Erhöhung Mehreinnahmen von 26 000 Euro. Für dieses Jahr rechnet er mit Einnahmen von 245 000 Euro. Geld, das die Stadt gut gebrauchen kann. Denn im Haushalt der Kommune klafft immer noch ein Loch. Im vergangenen Jahr gab die Stadt 1,6 Millionen Euro mehr aus als sie einnahm. In diesem Jahr rechnet Klausgrete mit einer "schwarzen Null".

Die Hundesteuer ist eine so genannte Vermeidungs- oder Ordnungssteuer, erklärt der Kämmerer. Sie soll dazu beitragen, dass die Zahl der Hunde im Rahmen bleibt. In Hilden sind 2716 Bellos angemeldet. In der dicht besiedelten 56 000-Einwohner-Stadt (über 2000 Einwohner pro Quadratkilometer, über 5000 Einwohner pro Quadratkilometer in der Innenstadt) gibt es immer wieder Konflikte, weil öffentliche Grünanlagen von Hundehaltern als "Hundeklo" missbraucht werden.

Übrigens: Itter-Pass-Inhaber (5728 Berechtigte in Hilden) erhalten auf Antrag 50 Prozent Nachlass auf die Hundesteuer. Dies gilt jedoch nur für einen Hund für die Empfänger von Grundsicherung, Sozialhilfe, Alterssicherung und Wohngeld und nicht für gefährliche Hunde.

(RP/rl)
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