Öffentlich geförderte Wohnungen an der Bahntrasse Bauprojekt Hofstraße: Das ist geplant

Hilden · SPD und CDU sind sich einig. In Karnap sollen auf städtischem Grund rund 33 Sozialwohnungen entstehen. Die Verwaltung soll dafür einen Investor suchen.

 Die gelbe Umrandung zeigt die Fläche, auf der die Wohnungen entstehen sollen.

Die gelbe Umrandung zeigt die Fläche, auf der die Wohnungen entstehen sollen.

Foto: Stadt Hilden

Für Grüne, Bürgeraktion, Allianz und FDP kam allenfalls der Bau von etwa zwölf öffentlich geförderten Wohnungen (Vorschlag 3) direkt an der Hofstraße 150 infrage. SPD und CDU sprachen sich allerdings (wie auch die Verwaltung) für Vorschlag 2 aus – und sie verfügen über die Mehrheit im Stadtrat.

Vor zwei Jahren lehnte die CDU noch eine Bebauung an der Güterzugstrecke wegen des Lärmproblems ab. Der Stadtentwicklungsausschuss habe beschlossen, drei mögliche Flächen für öffentlich geförderte Wohnungen näher zu untersuchen, erläuterte Claudia Schlottmann, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten. Die Düsseldorfer Straße 150: Dort plant die Initiative Trialog ein genossenschaftliches Gemeinschaftswohnprojekt. Die Walder Straße 366-384: Der Eigentümer sei offensichtlich nicht interessiert. Und die Hofstraße 150: Der Stadtrat habe grundsätzlich beschlossen, Sozialwohnungen zu schaffen. Das wolle die CDU dort tun, habe die Fraktion nach intensiver Diskussion entschieden. Das Projekt solle aber auch darauf überprüft werden, den Klimaschutz in Hilden zu verbessern.

Die beschlossene Variante 2 sieht den Bau von rund 33 Sozialwohnungen auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern vor. Vorteil: Die Pachtfläche des Bürgervereins Hilden-Süd wird dadurch nicht berührt. Die neuen Bewohner können nicht in die Gärten der Nachbarn Hofstraße 154a bis 154f schauen. Nachteil: Der Aufwand für Kanalisation, Straße und eine rund 200 Meter lange und vier Meter hohe Lärmschutzwand (Vorschlag des Gutachters) sind enorm. Rund 730.000 Euro, hat die Verwaltung überschlagen oder gut 22.000 Euro pro Wohneinheit.

Die Verwaltung soll jetzt einen Investor suchen, der nach den Vorstellungen von SPD und CDU baut. Er soll auch die Kosten für die gesamte Infrastruktur übernehmen. Weil es sich um öffentlich geförderte Wohnungen handelt, kann der Investor Fördermittel vom Kreis Mettmann bekommen. Dafür muss er sich verpflichten, die Sozialwohnungen anfangs für maximal 6,20 Euro kalt pro Quadratmeter zu vermieten. Das rechnet sich aber nur, wenn die Stadt ihm ihr Grundstück zu einem reduzierten Preis überlässt. Das gilt übrigens auch für die städtische Wohnungsbaugesellschaft WGH Hilden. Sie konnte in den letzten Jahren nur dann öffentliche geförderte Wohnungen errichten (etwa an der Kirchhofstraße oder Am Feuerwehrhaus), weil die Stadt ihr die entsprechenden Grundstücke übertrug.

Die Stadt muss jetzt einen Bebauungsplan aufstellen. Die Vorschläge der Verwaltung seien lediglich „Studien, keine Planungen“, erläuterte Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger: „Sie sollten nur zeigen, was grundsätzlich möglich ist.“ Er regte an, die Planung dem Investor zu überlassen.

Dieser habe vielleicht ganz andere, bessere Ideen und könne sein Fachwissen einbringen. Durch den Bebauungsplan gebe die Politik den Rahmen vor und behalte auch das Heft in der Hand. Das überzeugte SPD und CDU. Die Verwaltung sucht jetzt einen Projektträger, der nach den Wünschen der Ratsmehrheit baut.

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