Hilden Hillebrand in der Kritik
Hilden · Die Unzufriedenheit von Bürgeraktion/Fraktionslose Christdemokraten, Unabhängigen und Freien Liberalen mit dem Geschäftsführer der Stadtmarketing GmbH beschäftigt am Mittwoch die Gesellschafterversammlung.
Die Gesellschafterversammlung der Hildener Stadtmarketing GmbH wird sich morgen Abend zu einer Sitzung treffen. Einziger Tagesordnungspunkt sei die Unzufriedenheit von Fraktionsmitgliedern der Bürgeraktion/Fraktionslose Christdemokraten (BA/CDf), der Freien Liberalen (FL) und der Unabhängigen (dUH) mit Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand, bestätigte der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Dr. Peter Schnatenberg, gegenüber der RP. Mehr wolle er dazu nicht sagen, da die Sitzung nicht öffentlich sei und es um sensible Personalangelegenheiten gehe.
Der Gesellschafterversammlung gehören neben Schnatenberg (BA/CDf) der Stellvertretende Vorsitzende des Wirtschaftsförderungsausschusses, Reinhold Daniels (SPD), Ralf G. Kraemer und Rolf Meuser von Stadtmarketing-Verein sowie der Erste Beigeordnete Norbert Danscheidt an. Obwohl diverse Politiker – allen voran CDU und dUH – zuvor heftige Kritik an Hillebrands Arbeit geübt hatten, wurde der Vertrag des Geschäftsführers im Dezember 2008 verlängert – für fünf weitere Jahre.
Zuletzt war Hillebrand im April dieses Jahres wegen der hohen Kosten für die Anmietung von Buden für den Weihnachtsmarkt 2011 in die Kritik geraten. Nachdem sich die Gesellschafterversammlung eingeschaltet hatte, waren die Mieten reduziert worden.
Im April hatte der Geschäftsführer angekündigt, das Stadtmarketing werde gemeinsam mit dem Unternehmen "Der Kluth" ein Public Viewing zum European-Song-Contest (ESC) und zur Frauenfußball-WM auf dem Ellen-Wiederhold-Platz veranstalten. "Zuächst denken wir an die Spiele mit deutscher Beteiligung", sagte er damals.
Kein Public Viewing
Doch das "Rudelgucken" zum ESC fiel aus, weil Pro Sieben laut Hillebrand die Genehmigung versagte. Das Public Viewing zum Auftakt der Frauenfußball-WM am vergangenen Sonntag wurde abgesagt, weil laut Hillebrand die Kosten von rund 3000 bis 4000 Euro für Security und Technik nicht zu stemmen gewesen wären.
Auf den Einwand der Redaktion, die Kosten habe er doch schon kennen müssen, als er die Veranstaltung ankündigte, behauptete Hillebrand, er habe immer gesagt, "dass Lena ein Test ist" und das Stadtmarketing danach entscheide, ob es bei der Frauenfußball-WM einsteigen werde.
Der Stadtmarketing GmbH (an der die Stadt 51 Prozent und der Stadtmarketing-Verein 49 Prozent halten) steht jährlich ein Etat von rund 310 000 Euro zur Verfügung. 250 000 Euro davon trägt die Stadt, 60 000 Euro der Verein.
Des öfteren hat es in der Vergangenheit Überlegungen gegeben, das Stadtmarketing in die städtische Wirtschaftsförderung zu integrieren. Im Februar wurde nach einem Workshop mit Mitgliedern des Stadtrates, der Verwaltung und des Stadtmarketing-Beirats entschieden, dass alles bleibt, wie es ist.