Hilden Hildens junge Tollitäten

Hilden · Das neue Hildener Kinderprinzenpaar hat seinen ersten öffentlichen Auftritt absolviert. Prinz Hildanus Marcel und Prinzessin Hildania Kira wurden mit ihrem Hofstaates Lena und Tobias vorgestellt. Schüchtern sind sie. Noch.

 In drei Wochen beginnt die Session: Prinz Marcel (Herbertz), Prinzessin Kira (Peters) (vorn), Hofdame Lena (Peters) und Adjutant Tobias (Fritscher) (hinten) sind voller Vorfreude.

In drei Wochen beginnt die Session: Prinz Marcel (Herbertz), Prinzessin Kira (Peters) (vorn), Hofdame Lena (Peters) und Adjutant Tobias (Fritscher) (hinten) sind voller Vorfreude.

Foto: Olaf Staschik

Eines hat Hilden seinem schuldenfreien Nachbarn im Süden voraus: Im Gegensatz zu Langenfeld hat die Itterstadt auch in dieser Session ein vollzähliges Kinderprinzenpaar. Und nicht nur eine Prinzessin mit Paginnen. Ihre Lieblichkeit Prinzessin Hildania Kira und seine Tollität Prinz Hildanus Marcel wurde jetzt mitsamt ihres Hofstaates im alten Ratssaal der Öffentlichkeit vorgestellt.

Zwillingsschwestern

Er sei deswegen aber keineswegs "schadenfreudig", sagte Kinderprinzenführer Johannes Caspary: "Das kann uns nächstes Jahr auch passieren." Etwa, wenn Sponsoren ausfielen. Überhaupt werde es immer schwieriger, karnevalistischen Nachwuchs zu rekrutieren. Wobei die Prinzessin — bürgerlich Kira Peters — und ihre Hofdame, Zwillingsschwester Lena — insoweit Ausnahmen darstellen.

Die zehnjährigen Geschwister stammen nämlich, wie Bürgermeister Horst Thiele in seiner kleinen Ansprache sagte, aus "Hildener Karnevalsblut". Die Eltern, Claudia und Frank Peters — das Prinzenpaar von 2006 — wohnen dem ersten Auftritt ihrer Kleinen mit einer Mischung aus Aufgeregtheit und Stolz bei.

Marcel Herbertz, der neue Kinderprinz, ist einigen vielleicht noch als einsamer Floh in Scharen tanzender CCH-Flöhinnen in Erinnerung. Er hat sich einen Schicksalsgenossen zum Adjutanten gemacht. Freund Tobias Fritscher hat nämlich auch die Seiten gewechselt: vom Zuschauer seiner tanzenden Drillingsschwestern zum Mittänzer.

"Der Tobias", sagt der Gymnasiast, "war genau so ein armer Kerl wie ich." Rund 100 Auftritte werden die Kinder-Tollitäten gemeinsam zu absolvieren haben. Nach der Schule, sagt Caspary, komme in dieser Zeit Karneval, Karneval und nochmals Karneval. Ob sich die Jungs das zutrauen? "Wenn wir das mit den Mädchen geschafft haben."

Gut fürs Selbstvertrauen

Noch wirken die vier etwas schüchtern, wie sie da vor der holzvertäfelten Wand stehen, die Hände ineinander gefaltet. Bald schon, ist sich Caspary gewiss, müsse man ihr Temperament eher zügeln. Das Selbstbewusstsein wachse schließlich mit jedem Auftritt. Ein Referat in der Schule dürfte ihnen nach den Erfahrungen im Karneval jedenfalls kein Lampenfieber mehr bescheren. Die Proklamation am 12. November in der Stadthalle indes schon.

Dafür hat Caspary aber einen bewährten Trick auf Lager, den er seinen Schützlingen bis dahin noch verraten wird. Als Tochter Sabrina 1996 Kinderprinzessin war, und vor dem Auftritt in der Stadthalle fürchterlich nervös war, habe er ihr gesagt, sie müsse sich das Publikum als bis auf die Socken nackt vorstellen: "Als sie dann auf der Bühne stand und schon nicht mehr zu atmen schien, trafen sich unsere Blicke. Ich hab nur auf meine Füße gezeigt. Da hat sie über das ganze Gesicht gestrahlt."

(RP)
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