Hilden Hildener Unternehmer weiter zufrieden

Hilden · Eine Studie der Industrie- und Handelskammer zeigt, dass die Itterstadt für Betriebe nach wie vor attraktiv ist.

 Blick über das Gewerbegebiet Otto-Hahn-Straße und Johann-Vaillant-Straße. Gegenüber der letzten Umfrage aus dem Jahre 2008 hat die Itterstadt in der Stadtort-Bewertung leicht zulegen können. Trotzdem gibt es Kritik.

Blick über das Gewerbegebiet Otto-Hahn-Straße und Johann-Vaillant-Straße. Gegenüber der letzten Umfrage aus dem Jahre 2008 hat die Itterstadt in der Stadtort-Bewertung leicht zulegen können. Trotzdem gibt es Kritik.

Foto: Hans Blossey

Mehr Gewerbeflächen für die Zukunft bereitstellen und die gute Hildener Innenstadt besser vermarkten — das sind zwei Schlussfolgerungen, die die Stadt Hilden aus einer Umfrage der Düsseldorfer Industrie- und Handelskammer (IHK) zieht. Die IHK hatte Hildener Unternehmer zum zweiten Mal zu ihrem Wirtschaftsstandort befragt. Über 200 gaben ihr Votum ab. Heraus kam die Schulnote "2,2".

"Wir freuen uns, dass die Unternehmen den Standort Hilden nach wie vor schätzen. Diesen Standard zu halten, ist die Herausforderung für die nächsten Jahre", sagt IHK-Geschäftsführer Dr. Ulrich Biedendorf. Denn im Vergleich zur ersten Umfrage im Jahr 2008 habe die Itterstadt sogar geringfügig zulegen können. Damals erhielt sie die Note "2,3".

Zu den Vorteilen Hildens zählen aus Sicht der Firmen Lage und Verkehrsanbindung — und mit Abstrichen auch die Stadtverwaltung. "Die Innenstadt und die sogenannten weichen Faktoren wie der bunte Branchenmix, die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten und das positive Image kommen im Urteil der Unternehmer zwar gut weg, werden von ihnen aber als weniger wichtig für den Wirtschaftsstandort eingeschätzt", erklärt Tina Schmidt, Handelsreferentin der IHK Düsseldorf.

Noch zufriedenstellend, in einigen Punkten aber kritisch, werden die Standortkosten und der Arbeitsmarkt in Hilden bewertet. Vor allem beanstandeten die Betriebe die Höhe des Gewerbesteuerhebesatzes, die Sparsamkeit der Stadtverwaltung sowie die Verfügbarkeit von Arbeitskräften und deren Qualifikation. Positiv stechen die Erreichbarkeit, die Nähe zu Kunden, die Unternehmerfreundlichkeit der Wirtschaftsförderung und die Sauberkeit des Stadtbildes hervor.

Im Vergleich zur ersten Befragung 2008 zeigt sich: Die meisten Standortmerkmale werden sowohl etwas kritischer bewertet als auch weniger wichtig eingeschätzt. Trotzdem bekennen sich die Betriebe weiterhin zum Standort Hilden. "Damit das so bleibt, sollte dem Bedarf an Gewerbe- und Industrieflächen Rechnung getragen werden, den die Unternehmer in der Umfrage angemeldet haben." Um die hohe Standortqualität zu sichern, gelte es außerdem, Standortkosten stabil zu halten. "Darüber hinaus sollte angesichts des steigenden Verkehrsaufkommens dafür gesorgt werden, dass die Infrastruktur Schritt hält", sagte Schmidt. Um geeignete Fachkräfte zu finden, hätten die Unternehmen zudem selbst einige Möglichkeiten. "Eine gute Außendarstellung, die eigene Ausbildung oder das IHK-Azubi-Speed-Dating sind nur einige davon."

In Sachen Verkehr ergreift die Stadtverwaltung mittlerweile selbst die Initiative. Zwar nicht, um auf eigene Kosten Landes- oder Bundesstraßen zu sanieren, aber immerhin, um die Betriebe über die Maßnahmen des Landesbetriebs Straßenbau besser zu informieren. "Wenn im Sommer zum Beispiel der Westring saniert und dafür längere Zeit gesperrt wird, ist es wichtig, dass die Unternehmen und ihre Kunden und Lieferanten rechtzeitig wissen, welche Ausweichrouten sie nehmen können", sagt Hildens Beigeordneter Norbert Danscheidt. Allein der Schlachtkonzern Vion schicke beispielsweise jede Nacht 200 Lastwagen über den Westring. Sie müssen nun über die Autobahn A 59 umgeleitet werden.

In Sachen Gewerbeflächen stehe die Stadt noch in Verhandlungen mit der Bezirksregierung. Sieht die IHK ebenso wie die Stadt Hilden hier zusätzlichen Bedarf, ist die Bezirksregierung anderer Meinung. Die Gespräche dazu laufen noch. "Es ist zwar noch nichts entschieden, aber die Bezirksregierung will uns eigentlich keine weiteren Flächen zubilligen", so Danscheidt.

(RP/ac)
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