Corona-Krise Hildener entwickelt Gastro-App

Hilden · Mit ihrer Bestell-App „Preora“ wollen der Hildener Jan-Phil Illig und Mitbegründer Jannis Christ die Wartezeiten in Restaurants verkürzen – und auch das Geschäft von Caterern ankurbeln.

 Start-Up Preora (App für Gastronomie): Jan-Phil Illig

Start-Up Preora (App für Gastronomie): Jan-Phil Illig

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Mittagspause, der Magen knurrt. Da freut sich mancher Berufstätige – zumindest in Zeiten ohne Kontaktsperren – auf das Mahl im Imbiss oder Restaurant um die Ecke. Die Ernüchterung folgt, wenn die ersten 20 Minuten der Erholungszeit gleich fürs Warten aufs Essen reserviert sind. Laut einer Studie empfänden das zum Beispiel 88 Prozent der Studenten als Ärgernis, berichtet Jan-Phil Illig. An diesem Punkt setzt das Geschäftsmodell des 22-jährigen Hildeners an. Gemeinsam mit dem Münchner Jannis Christ (21), den er im Zuge seines Studiums in Maastricht kennenlernte, hat er eine App entwickelt, die Wartezeiten in Restaurants oder Cafés entscheidend verkürzen soll: „Preora“ nennt sich das Start-up, und über die Nutzung der App laufen aktuell Gespräche mit Gastronomiebetrieben in Düsseldorf. In Maastricht ist das Projekt bereits gestartet.

Das Prinzip ist einfach: Die Gäste bestellen über ihr Smartphone, auf dem sie auch die gesamte Speisekarte einsehen können, die Gerichte im Voraus, geben an, wann sie sie abholen wollen – und bezahlen schließlich auch digital. Der Gastronom erhält die Bestellung per SMS und kann sie entsprechend bearbeiten. Das sei nicht nur ein Vorteil für die Kunden, sondern auch für die Restaurants, betont Illig: Schließlich könne man durch die bessere Verteilung des Andrangs auch mehr Menschen bedienen und somit den Umsatz steigern. Zudem hätten Studien ergeben, dass Besucher von Restaurants, die ihre Speisen am „Tablet“ statt bei der Bedienung hinter dem Tresen bestellen, bis zu 30 Prozent mehr Geld ausgeben.

Von Anbietern wie Lieferando soll sich das neue Konzept abheben. „Die betreiben ja in erster Linie einen Lieferservice und nehmen auch hohe Gebühren“, erklärt Illig. „Preora“ solle die Digitalisierung der Gaststätten vorantreiben – und in der existenzbedrohenden Phase der Corona-Pandemie kostenlos sein. „Es ist uns wichtig, die Gastronomie zu unterstützen“, betont der Firmengründer, der in der niederländischen Stadt International Business studiert – und im „Founders Club“ auf Mitgründer Jannis Christ stieß. Der wiederum habe seine Programmier-Kenntnisse in das Start-up eingebracht. „Wir ergänzen uns sehr gut“, erklärt Illig, der wiederum seinen Geschäftssinn in die Waagschale wirft – und nach eigenem Bekunden einst durch seinen Großvater zum selbstständigen unternehmerischen Handeln inspiriert wurde.

Als die Corona-Krise ausbrach, drohten die Pläne für das Start-up zunächst ins Hintertreffen zu geraten. „Dann wurde uns aber klar, dass eine solche App gerade in der jetzigen Zeit besonders wichtig ist“, sagt Illig. Ein eigenes Büro gebe es noch nicht, um Investoren werde man sich in einem der nächsten Schritte kümmern. Im Moment müsse man in der Gastronomie noch ein wenig „Klinken putzen“, berichtet Illig. Das Ziel für die Zukunft ist aber klar: „Wir wollen europaweit agieren.“

Interessierte Gastronomen erhalten Infos und können sich als Partner im Internet registrieren unter preora.app

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