Hilden Hildener sorgen für saubere Stadt

Hilden · Über 100 Menschen beteiligten sich am Samstag am Dreck-Weg-Tag. Es kamen rund drei Tonnen Müll zusammen.

 Die Bauhof-Mitarbeiter Frank Berndt und Robert Jansen entladen den von vielen Helfern im ganzen Stadtgebiet gesammelten Müll.

Die Bauhof-Mitarbeiter Frank Berndt und Robert Jansen entladen den von vielen Helfern im ganzen Stadtgebiet gesammelten Müll.

Foto: Staschik, Olaf

Wo sonst Robert Janssen und seine Kollegen des Berufs wegen für Sauberkeit sorgen, sammelten am Samstag zahlreiche Hildener freiwillig Müll auf, den Mitbürger achtlos weggeworfen haben. Bauhof-Mitarbeiter Janssen verteilte auf dem Parkplatz des Hildorado am "Dreck-Weg-Tag" blaue Müllsäcke, Greifzangen und Arbeitshandschuhe an viele freiwillige Helfer, die anschließend die Gegend um das Helmholtz-Gymnasium, die Fabry-Realschule und das Berufskolleg Hilden im Holterhöfchen von Müll befreiten.

 Die Mitglieder des Hildener Kinderparlamtes sammelten im Bereich Holterhöfchen Müll auf und sorgten dafür, dass das Gelände wieder ordentlich aussieht..

Die Mitglieder des Hildener Kinderparlamtes sammelten im Bereich Holterhöfchen Müll auf und sorgten dafür, dass das Gelände wieder ordentlich aussieht..

Foto: Staschik, Olaf

Zuletzt gab es vor zwei Jahren einen Dreck-Weg-Tag. "Wir wollen mit dieser Aktion ein Zeichen setzen und bei den Leuten das Bewusstsein dafür hinterlassen, den Müll nicht links und rechts von sich zu hinterlassen", erklärt Frank Berndt, Abfallberater des Bauhofs. "Meistens helfen aber leider die Falschen", sagt Horst Thiele. Der Hildener Bürgermeister meint damit, dass ohnehin nur Menschen mit einem Bewusstsein für Sauberkeit mitwirken.

Mit gutem Beispiel ging am Vormittag das Kinderparlament am Holterhöfchen voran. Ausgerüstet mit den nötigen Utensilien und orangenen Käppis marschierten die 16 Kinder gemeinsam mit Susanne Zwiener vom Hildorado-Parkplatz aus zu den zwei großen Teichen am Schulzentrum.

Bereits auf dem Weg dorthin picken die Kinder zahlreiche Kaugummi-Papiere, Plastikbecher, Zigarettenstummel auf. Luisa und Liven entdecken am Berufskolleg eine Treppe, an deren Ende sich knöcheltief der Müll stapelt. "Wir wollen zeigen, dass uns eine saubere Stadt wichtig ist", sagt Luisa. Auf dem Schulhof der Realschule entdecken die beiden Mädchen eine Schachtel mit Pizzaresten. "Wer hat Hunger?", fragen die beiden scherzhaft.

Leon entdeckt sogar eine Windelpackung. "Eine Windel! Auf einem Schulhof!", meint der Zehnjährige erstaunt. Auch Monja hilft gerne mit. "Ich finde es gut. Es sieht danach einfach ordentlicher aus", sagt die Achtjährige. "Wir wollen ja nicht in einer Stadt wohnen, die ganz dreckig ist", fügt Simon (11) hinzu. "Die Kinder sind mit Begeisterung dabei. Für sie ist es teilweise noch ein Spiel", sagt Susanne Zwiener, Beauftragte des Kinderparlaments.

Auch die Hildener SPD sammelt rund um die Ringwallanlage am Holterhöfchen Müll. "Es ist überraschend sauber im Gegensatz zu den letzten Jahren", findet Jürgen Scholz. Dennoch findet der Politiker noch genügend Flaschen, ein Fahrradschloss und sogar ein Baustellenschild im Gebüsch. "Eine solche Aktion ist notwendig, weil Leute verantwortungslos ihren Müll in die Gegend werfen", sagt Scholz.

Sein Parteikollege Dominik Stöter ist erstmals beim Dreck-Weg-Tag dabei. Das Ratsmitglied könnte sich für einen Samstag selbstredend auch eine angenehmere Beschäftigung vorstellen. "Selbstverständlich ist das nicht schön. Aber ich möchte ein gutes Vorbild sein", sagt Stöter.

Am Ende der zweistündigen Aktion türmten sich schätzungsweise 15 bis 20 Kubikmeter Müll auf dem Bauhof, den die Menschen im Holterhöfchen, am Waldbad, bei McDonald's, am Elbsee an der Horster Allee und am Biesenbusch sammelten. "Das sind knapp drei Tonnen", schätzt Abfallberater Frank Berndt. Nach getaner Arbeit ließen sich rund 50 Helfer auf dem Bauhof noch eine heiße Suppe als Dankeschön schmecken.

(pjj)
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