Hilden Hildener Polizisten ziehen in Container

Hilden · Die Wache an der Kirchhofstraße wird saniert. Für neun Monate werden die Beamten ausgelagert, am 11. Dezember ist Umzug.

 Bezirksbeamter Klaus Mianecki hat schon Kartons gepackt.

Bezirksbeamter Klaus Mianecki hat schon Kartons gepackt.

Foto: Staschik

In der Polizeiwache an der Kirchhofstraße herrscht Aufbruchstimmung. Die Ordnungshüter sind dabei, ihre Siebensachen in Kartons zusammenzuräumen, denn bald geht es ins Provisorium: Am 3. Dezember werden an der Straße Am Feuerwehrhaus drei Container aufgestellt, in den Tagen danach werden sie ausgestattet und angekabelt – und am 11. Dezember kommen die Bewohner, also die Polizisten. Etwa bis zum September des nächsten Jahres sind sie an der neuen Adresse zu finden. Grund ist die anstehende Sanierung der alten Wache, die 1975 errichtet und zuletzt 1989 teilweise renoviert wurde.

"Nicht alle kommen in den Containern unter", erklärt Wachleiter Wolfgang Busch. "Dort werden die operativen Kräfte sitzen, also der Wachdienst." Die Container sind aber auch die Anlaufstelle für die Bürger: Dort können sie "ihre" Polizei aufsuchen und sich wie bisher auch persönlich melden. Die Telefonnummern bleiben gleich, auch der Zuschnitt der Zuständigkeit, die Hildener Wache kümmerst sich auch um das Stadtgebiet von Erkrath mit. Die Streifenwagen ziehen mit um an den Containerstandort, vor dem Friedhof werden Parkflächen für die Autos abgetrennt.

Der Innendienst erhält darüber hinaus Obdach im Stadtwerke-Gebäude. Dort werden den Beamten einige Zimmer zur Verfügung gestellt, und dort müssen alle Einsatzkräfte hinein, die etwas schreiben wollen, denn nur in den Räumen werden entsprechend ausgestattete Schreibtische stehen. "Es wird ein wenig enger für uns", sagt Busch, "doch unsere Aufgaben werden wir natürlich in gewohnter Weise wahrnehmen."

Die Wache freut sich, dass es endlich los geht mit der Sanierung, allein die Wandfarbe in anheimelndem Zahnbelagsgelb kann bei Polizisten und Bürgern nicht mehr als zeitgemäß gelten. Es mangelt an einem behindertengerechten Zugang und einem angemessen modernen Gewahrsam. Die fünf Zellen sind derzeit im Keller der Wache untergebracht, sie sollen mit der Sanierung ins Erdgeschoss hinaufgehoben werden. Busch: "Das heißt aber nicht, dass wir in der Zeit des Provisoriums keinen Gewahrsam haben und die Verbrecher laufen lassen." Stattdessen würden sie zu anderen Dienststellen gebracht, vorzugsweise nach Mettmann oder Langenfeld.

Über die Kosten von Umzug und Sanierung wollen sich sowohl der Landesbetrieb Liegenschaften als auch die Stadtwerke später äußern. Die Stadtwerke Hilden sind Eigentümerin des Gebäudes an der Kirchhofstraße, und die Aufteilung der Sanierungskosten zwischen Mieter und Eigentümer ist noch nicht offiziell. In der kommenden Woche, so ist zu hören, wollen die Stadtwerke die konkreten Pläne und Animationen zur sanierten Wache öffentlich machen.

(RP)
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