Amnesty International Amnesty-Gruppe möchte wachsen

Die Amnesty-International-Ortsgruppe stellt kommenden Dienstag ihre Arbeit vor.

 Heinz Geißler (hier bei einer Aktion auf dem alten Markt) gehört seit 1983 der Ortsgruppe von Amnesty International an.

Heinz Geißler (hier bei einer Aktion auf dem alten Markt) gehört seit 1983 der Ortsgruppe von Amnesty International an.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Spannend wie ein Krimi: Menschenrechtsarbeit in Hilden. Unter dieser Überschrift stellt die Amnesty-International-Gruppe Hilden/Haan/Düsseldorf-Süd am Dienstag, 5. November, ab 19.30 Uhr, im alten Ratssaal im Bürgerhaus an der Mittelstraße 40 ihre Arbeit vor. Wir haben vorher mit dem Hildener Amnesty-Aktivisten, dem ehemaligen Helmholtz-Lehrer Heinz Geißler gesprochen.

Wer steckt hinter der Amnesty-International-Gruppe Hilden/Haan/Düsseldorf-Süd?

Geißler Wir sind ein fester Stamm von ca. sieben Menschen aller Altersgruppen. Ich selbst bin im Ruhestand, wir haben aber auch eine Lehrerin aus Wersten und drei Studenten aus dem Düsseldorfer Süden mit an Bord. Unsere Sprecherin Ursula Diepes lebt in Haan. Ein Mitglied kommt aus Hochdahl. Unsere Gruppe hat die Nummer 37 und wurde Anfang der 70er Jahre gegründet. Ich bin seit 1983 mit dabei.

Wie sieht Ihre Arbeit in der Gruppe aus?

Geißler Wir stehen regelmäßig mit Infoständen in Benrath, Hilden und in allen anderen Städten und Stadtteilen aus unserem Zuständigkeitsbereich. Wir beteiligen uns an den Aktionen von Amnesty International wie beispielsweise dem Briefmarathon. 2018 haben Menschen weltweit 5,9 Millionen Briefe geschrieben, 400.000 davon kamen aus Deutschland. Die Briefe waren an Regierungen adressiert, um Unrecht zu beenden, und an bedrohte Menschen, um ihnen Solidarität zu zeigen. Wir möchten in Zukunft auch Schulen besuchen und Klassen dazu bewegen, beim Briefmarathon mitzumachen. Wir gestalten aber auch Gottesdienste mit. Erst am Sonntag haben wir in der Hildener Friedenskirche den Fall von Desmond Nunugwo thematisiert. Er war 2016 in Nigeria verhaftet worden und starb nach fünf Stunden unter ungeklärten Umständen. Wir versuchen seitdem, Licht ins Dunkel zu bringen. Am Sonntag habe ich den Fall im Gottesdienst vorgestellt. Wir hatten dazu Desmond Nunugwos Schwester eingeladen, die nach dem Gottesdienst mit den Besuchern ins Gespräch kam und Fragen beantworten konnte.

Was erwartet die Besucher am Dienstag, 5. November, ab 19.30 Uhr im Hildener Bürgerhaus?

Geißler Nach einem Einstieg mit Auszügen aus einem Menschenrechtskrimi stellen wir unsere Gruppe, unsere Arbeit und unsere Ziele vor. Wir erklären, wie wir uns finanzieren, und in welchen Fällen unsere Arbeit von Erfolg gekrönt war. Es gibt noch so viel zu tun, und wir würden gerne mehr sein. Als ich 1983 angefangen habe, waren wir mehr als 30 Leute. Da wollen wir wieder hin – oder zumindest in die Nähe.

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