Traditioneller Wettbewerb In Hilden fliegen wieder Tannenbäume um die Wette
Hilden · Die zweiten Meisterschaften im Tannenbaumweitwurf stehen am Samstag ab 15 Uhr auf dem alten Markt in Hilden an. Teilnehmen kann jeder. 2019 erreichte der Sieger eine Weite von 14 Metern.

In Hilden fliegen wieder Bäume durch die Luft
Sieben bis acht Kilogramm wiegt der Baum, den Männer in ihrer Leistungsklasse möglichst weit werfen müssen – für Jugendliche und Frauen hat die Karnevalsgesellschaft Jecke Fründe etwas leichtere Exemplare organisiert: „Sie wiegen fünf bis sechs Kilogramm“, erklärt Rudolf Meisenbach. Er hat den Wettbewerb nach Hilden geholt. Am Samstag, 10. Dezember, startet die zweite Stadtmeisterschaft im Tannenbaumweitwurf um 15 Uhr auf dem alten Markt.
Rudolf Meisenbach hatte im Fernsehen einen Bericht über solche einen Wettbewerb gesehen und sich gedacht, das wäre auch etwas für Hilden. Seine Vereinskollegen von den Jecken Fründen waren schnell überzeugt, die Premiere 2019 unkompliziert organisiert. Rund 500 Zuschauer kamen am 28. Dezember vor drei Jahren auf den alten Markt, 200 Teilnehmer versuchten ihr Glück. Der Sieger warf seinen Baum rund 14 Meter weit. Die Veranstaltung war ein Riesenerfolg, sogar das Fernsehen berichtete darüber. Die Fortsetzung war eigentlich schon geplant. „Doch dann kam Corona, und wir mussten zwei Jahre pausieren.“
Nun kann das Tannenbaumweitwerfen aber wieder stattfinden. „Die Teilnahmegebühr beträgt pro Wurf zwei Euro“, erklärt Rudolf Meisenbach weiter. Er hat mehrere Vereine und Verbände angesprochen, auch Feuerwehr und Rettungsdienste. Mitmachen kann jeder, niemand muss sich vorher anmelden: Einfach vorbeischauen und mitmachen.
Eine vorgeschriebene Technik gibt es nicht, lediglich die Markierung darf nicht übertreten werden. Manche stoßen den Baum nach vorne weg, andere werfen ihn wie einen Speer. „Der Baum darf nicht geschleudert werden“, sagt Rudolf Meisenbach – denn wenn der Baum zu früh oder zu spät losgelassen wird, könnten die Zuschauer verletzt werden. Geworfen wird übrigens Qualität: Die Wettkampfbäume sind allesamt Nordmanntannen aus Hilden. Bauer Wirtz stellt sie laut Meisenbach zur Verfügung. Nordmanntannen haben relativ weiche Nadeln – und offenbar die besten Flugeigenschaften. Wer die Nordmanntanne in seiner Leistungsklasse am weitesten wirft, erhält einen Pokal und wahrscheinlich den längsten Applaus der Zuschauer.
Organisator Rudolf Meisenbach selbst hat sich vor drei Jahren übrigens auch am Tannenbaumweitwurf probiert. „Ich habe etwas über sieben Meter geschafft“, erinnert er sich. Mal schauen, ob er sich in diesem Jahr steigern kann.
Tannenbaumweitwurf-Wettbewerbe gibt es in Deutschland übrigens nur selten. Peine, Hatzenbühl und Kempen bietet einen an, Xanten hat seit Jahren schon keinen neuen Termin mehr auf die Beine gestellt. In Hamburg wirft der Weihnachtsmann seit mehr als 20 Jahren Anfang Dezember Christbäume auf die Schiffe im Hafen (manchmal werden sie auch mit dem Kran an Bord gebracht). Das soll für Weihnachtsstimmung an Bord sorgen. An den Weihnachtsbäumen flatterten liebevoll gemalte Grüße von Kindern einer Hamburger Grundschule.