Dezentraler Trödelmarkt „Hilden trödelt“ sorgt für viel gute Laune

Hilden · Nach dem tollen Erfolg in 2020 haben die Macher von „Hilden trödelt“ erneut zum Feilschen und Bieten aufgerufen. Bei der Premiere im Postleitzahlenbereich 40721 lockten rund 80 Hobby-Händler zahlreiche Kaufinteressenten.

 Hilden trödelt: Brigitte Sens bietet alte Römergläser an.

Hilden trödelt: Brigitte Sens bietet alte Römergläser an.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Bunte Luftballons und ein großes Schild weisen den Weg hinein in einen Innenhof an der Gerresheimer Straße. „Hier wird getrödelt“, lesen die Passanten und biegen neugierig in die Einfahrt. Die Nachbarn haben ihre Keller ausgeräumt und lang vergessene Schätze hervorgeholt: feines Porzellan, Kunstwerke aus fernen Ländern, schwere Kristallgläser und eine kleine alte Schreibmaschine liegen beispielsweise auf Brigitte Sens‘ langem Tisch bereit. Es ist das allererste Mal, dass die 70-Jährige trödelt. „Ich wurde von meiner Nachbarin angemeldet“, sagt Sens amüsiert. „Ich war mir am Anfang etwas unsicher mit den Preisen, da haben bestimmt ein paar Leute richtig gute Schnäppchen gemacht“, meint die Hobbyhändlerin. Was sie mit dem Erlös ihres Verkaufs machen will? „Wahrscheinlich neuen Trödel kaufen“, sagt sie und lacht, bevor sie hinzufügt: „Nein. Ich denke, ich werde es spenden.“

Die Stimmung im kleinen Innenhof ist super, dazu tragen auch die Kinder der Nachbarschaft bei. Emilia (12), Schwester Luisa (8) und Cousine Romina (10) haben auf große Decken ihre Bücher und Spiele platziert und sind zufrieden mit dem Verlauf des Trödeltages. Einen Teil des Erlöses, erzählen sie, wollen sie für künftige Investitionen sparen, einen anderen Teil sind sie bereit, für die Flutopfer zu spenden. Die Mädchen präsentieren sich aber nicht nur als Verkaufstalente, sondern sorgen auch für Unterhaltung: Als „die zwei zauberhaften Cousinen“ geben Luisa und Romina Kostproben ihres musikalischen Talents, was auch bei den Besuchern gut ankommt. „Es ist eine ganz tolle Atmosphäre hier“, sagt Besucherin Manuela Pavelko. „Endlich hört man nach der langen Coronazeit wieder Kinderlachen. Das habe ich sehr vermisst.“

Den Trödeltag kostet die Hildenerin aus: Gleich an mehreren Ständen hat sie einige Schnäppchen ergattert. „Ich habe überall Taschen mit meinen Einkäufen stehen“ erzählt die Hildenerin heiter. Die Aktion gefällt ihr gut: „Das ist inspirierend und toll gemacht. Ich könnte mir vorstellen, beim nächsten Mal mit einem Trödelstand mitzumachen“, sagt Pavelko euphorisch.

Auch für Cordula Zagorski, die auch gleich ihre Nachbarn für den Trödeltag angemeldet hat, ist der Aktionstag wieder eine schöne Gelegenheit, mit den Nachbarn ein paar unbeschwerte Stunden zu erleben. „Wir haben schon im letzten Jahr mitgemacht. Es ist ein nettes Event und eine schöne Idee, die weniger Arbeit macht als ein gewöhnlicher Trödelverkauf“, lobt Zagorski. Hier stellt man seine Sachen einfach ohne Standgebühren und lange Transporte vor die Haustür. Das ist superpraktisch.“

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