Versorgung von Fundtieren Tierheim soll mehr Geld bekommen

Hilden · Neue Verträge sehen ab 2019 eine Berechnung nach einer Einwohner-Pauschale vor.

 Svenja Switala versorgt ein Kaninchen im Tierheim Hilden. Als Kuscheltiere für Kinder sind sie nicht geeignet.  	RP-Archiv: Ralph Matzerath

Svenja Switala versorgt ein Kaninchen im Tierheim Hilden. Als Kuscheltiere für Kinder sind sie nicht geeignet. RP-Archiv: Ralph Matzerath

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Neben Hilden lassen auch Langenfeld, Monheim, Mettmann und Erkrath gefundene oder sichergestellte Katzen und Hunde ins Tierheim Im Hock bringen. Weil sich die Verträge unterscheiden, zahlen die fünf Städte hierfür uneinheitlich hohe Beträge. Die hieraus resultierenden Ungerechtigkeiten sollen sich nun ändern. Künftig soll nach einer Einwohnerpauschale bezahlt werden.

„Wir zahlen mit aktuell 33.000 Euro einen recht hohen Jahresbeitrag“, erläutert Michael Siebert, Leiter des Hildener Ordnungsamtes. Im Schnitt bringe Hilden zwischen 200 und 250 Tiere im Tierheim unter, im vergangenen Jahr waren es 241. Die neuen Verträge sollen ab 2019 gelten - „sofern die Politik mitmacht“. Der Haupt- und Finanzausschuss wird darüber erst im September beraten. „Die Stadt Hilden würde 2019 nicht mehr Zuschuss zahlen als aktuell“, sagt Siebert: „2022 wären es ungefähr rund 8000 Euro mehr. Wir würden den Vertrag gerne für weitere fünf Jahre bis 2027 verlängern.“ Der Vertrag mit dem Tierheim Hilden sei eine „Win-Win-Situation“ für beide Seiten, betont Siebert. Das Tierheim übernehme eine städtische Aufgabe, könne diese aber wirtschaftlicher erledigen. Alle Tierheime in der Umgebung (Düsseldorf, Leverkusen, Wuppertal) seien „rappelvoll“: „Deshalb sind wir als Ordnungsbehörde so froh, dass wir das Tierheim Hilden haben.“ Die Pauschal-Abrechnung vereinfache den Aufwand. Von der Zusammenarbeit profitierten nicht nur die fünf Vertragsstädte, sondern auch das Tierheim: „Weil wir verlässliche Vertragspartner sind.“

Nach Angaben von Ordnungsamtsleiter Christian Benzrath zahlt Langenfeld aktuell 17.200 Euro pro Jahr plus einen Zuschuss zu Tierarztkosten von 3000 Euro. Darüber hinaus beteilige sich die Stadt finanziell an Neubauten auf dem Hildener Gelände wie zuletzt eines Katzenhauses. Auch für die Aufnahme von mehr als 120 Kaninchen eines überforderten Langenfelder Halters bezahlte die Stadt laut Benzrath extra.

Im vergangenen Winter trat der Tierheim-Vorstand ans Langenfelder Rathaus mit dem Wunsch heran, wegen gestiegener Betriebs- und Personalkosten den Jahreszuschuss zu erhöhen. „Aktuell stellt sich die Finanzsituation des Vereins gesund dar, unter anderem aufgrund einer großzügigen Spende 2017“, so Benzrath. Doch brauche das Tierheim eine dauerhafte und planbare Finanzierungsgrundlage.

 In den Rathäusern von Langenfeld und Monheim wurde in Absprache mit den übrigen Beteiligten ein gemeinsamer Vertragsentwurf formuliert. Sofern die Stadträte jeweils zustimmen, zahlen alle fünf Kommunen einen nach Einwohnerzahl einheitlich berechneten Pauschalbetrag. Der soll 2019 pro Bürger bei 60 Cent liegen und in den drei Folgejahren jeweils um fünf Cent erhöht werden. Das Tierheim Hilden bekomme so im kommenden Jahr rund 143.000 Euro aus den fünf Städten, drei Jahre später 178.000 Euro. Langenfeld beispielsweise zahlt 2019 dann 35.137 Euro. Ein eigenes Tierheim wäre deutlich teurer, betont Benzrath.

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