Hilden Hilden sucht Lehrer für Flüchtlingskinder

Hilden · Weil die Erstaufnahme-Einrichtungen des Landes keine Asylbewerber mehr aufnehmen können, hatte die Bezirksregierung kurzerhand 149 Flüchtlinge nach Hilden geschickt. Die Stadt richtete die ehemalige Albert-Schweitzer-Schule in einem Kraftakt ohnegleichen als Notquartier her.

Diese Menschen helfen Flüchtlingen
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Und weil es sich um eine Erstaufnahme-Einrichtung handelt, besteht für die rund 30 Kinder aus 19 Ländern keine Schulpflicht, erläutert Sozialdezernent Reinhard Gatzke: "Uns ist es aber wichtig, den Kindern trotzdem ein Schulangebot zu machen." Die Astrid-Lindgren- und die Wilhelm-Busch-Schule nehmen acht junge Asylsuchende auf. Die katholische Theresien-Schule hat angeboten, Mädchen zu unterrichten.

Für sechs weitere Jungen zwischen zehn und 15 Jahren will die Kommune jetzt selbst Unterricht in der Schweitzer-Schule organisieren. Gatzke: "Dafür suchen wir Freiwillige, ausgebildete Lehrer, gerne auch pensionierte Pädagogen, die den Kinder schulische Hilfestellung geben." "Einige Kinder kommen aus dem Irak und Syrien und werden deshalb wahrscheinlich in Deutschland bleiben", weiß Sachgebietsleiterin Michaela Neisser, die sich im Sozialamt um die Flüchtlinge kümmert. Deshalb sei es wichtig, dass die Kinder nicht den Anschluss an die Schule verlieren. Bedarf bestehe für alle Fächer. Der Deutsch-Unterricht habe aber Vorrang. Art und Umfang der Schulstunden werde individuell und von Fall zu Fall abgestimmt. Denn pensionierte Lehrer hätten anders Zeit als Halbtagskräfte.

Düsseldorf: An diesen Orten sollen Flüchtlinge untergebracht werden
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Hilden beherbergt weitere 280 Asylsuchende, darunter mehr als 100 Kinder. Die Heranwachsenden unterliegen - wie die deutschen Kinder auch - der Schulpflicht. Sie besuchen die Grundschulen oder die "Internationale Klasse" des Evangelischen Schulzentrums als neues Angebot für eine weiterführende Schule.

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Foto: dpa, rwe lof

Hildens Schuldezernent Reinhard Gatzke fordert für diese Aufgabe einen Stellenzuschlag. Landesschulministerin Sylvia Löhrmann spreche von zusätzlichen Lehrerstellen, die ins System gekommen seien. "Das Grundproblem ist, dass die Schüler-Lehrer-Relation erheblich reduziert worden ist", erläutert Gatzke: "Früher galt: Ein Lehrer auf 15 Schüler. Heute: Eine halbe Lehrerstelle auf 20 Schüler. Da muss die Landesregierung dringend nachbessern."

(RP)
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