Stickoxide Bezirksregierung prüft Schadstoffmessung

Hilden · Grüne messen zu viel Stickoxid in Hildener Luft. Auch die Stadtverwaltung stellt bei Simulation eine Überschreitung des Grenzwertes an der Benrather Straße fest.

 Start der Messaktion in Hilden: Oliver Krischer steckt eine Indikatorröhre in einen Behälter. Hinten rechts steht Klaus-Dieter Bartel mit Parteifreunden.

Start der Messaktion in Hilden: Oliver Krischer steckt eine Indikatorröhre in einen Behälter. Hinten rechts steht Klaus-Dieter Bartel mit Parteifreunden.

Foto: Stephan Köhlen

Die Corneliusstraße ist eine Hauptverkehrsachse in Düsseldorf. Dort wird der Grenzwert für Stickoxide häufiger überschritten. Das zeigen kontinuierliche Messungen des Landesumweltamtes. Solche Messungen fordern die Grünen jetzt auch für viel befahrene Straßen in Hilden. Sie haben Anfang des Jahres an drei Stellen in Hilden mit Indikator-Röhrchen die Schadstoffbelastung gemessen. Ergebnis: An zwei Stellen – Walder Straße und Benrather-/Berliner Straße – wurden die Grenzwerte überschritten. Achim Hendrichs, Umweltbeauftragter der Stadtverwaltung, hat sich bereits an die Bezirksregierung gewandt. Solche Messungen würden nur bei „begründetem Verdacht auf Grenzwertüberschreitung“ vorgenommen, teilt die Aufsichtsbehörde. Die Ergebnisse der Einzelmessungen der Grünen reichten dafür nicht aus: „Temporäre Messungen mit Passivsammlern, die nicht für das ganze Jahr repräsentativ sein müssen, geben nur erste Verdachtshinweise.“ Die Stadtverwaltung habe daraufhin eine Simulation vorgenommen, erläutert Hendrichs. Dabei wird anhand von bestimmten Faktoren (Verkehrsbelastung, Staus, Straßenschluchten) berechnet, wo der Grenzwert für Stickoxid in Hilden überschritten werden könnte. Ergebnis: In der Simulation wurde der Grenzwert (40 Mikrogramm pro Kubikmeter) an der Benrather Straße überschritten (45,1), an der Richrather (35.1) und an der Walder Straße (38,3 NO2) nicht. Die Stadt Hilden hat die Bezirksregierung gebeten, diese Ergebnisse zu bewerten. „Die Bezirksregierung will im Herbst entscheiden, ob das Landesumweltamt im kommenden Jahr die Schadstoffbelastung der Luft in Hilden misst“, hat Achim Hendrichs erfahren: „Das sei aber sehr wahrscheinlich.“ Für die Grünen hat sich ihr Antrag damit erledigt. „Wir freuen uns sehr, wie schnell die Stadtverwaltung aktiv geworden ist“, sagte Klaus-Dieter Bartel: „Wir Grünen werden weitere Messungen durchführen.“ Auch in kleinen Städte wie Hilden sei die Stickoxid-Belastung hoch: „Wichtig ist, dass wir an der Sache dranbleiben.“ Die SPD unterstützt die Initiative der Grünen. Zunächst sollten die Gespräche der Stadt mit der Bezirksregierung abgewartet werden, meinte Carsten Wannhof.

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