Drohende Krankenhaus-Schließungen Stadt soll sich bei Klinik-Rettung auf „Plan A“ konzentrieren

Hilden · Die Bürgeraktion hatte einen Antrag gestellt, um eine kommunale Trägerschaft des Hildener Krankenhauses zu prüfen. Ohne diese Möglichkeit in Zukunft kategorisch auszuschließen, lehnte die Mehrheit ab.

 Die GFO interessiert sich für das Hildener St.-Josefs-Krankenhaus.

Die GFO interessiert sich für das Hildener St.-Josefs-Krankenhaus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die kommunale Übernahme der Krankenhäuser in Hilden und Haan bleibt weiterhin eine zu prüfende Option – jedoch nicht in dem Maße, das die Bürgeraktion (BA) Hilden gefordert hatte. Sie hatte eine Sonderratssitzung beantragt, in der ihr Vorschlag keine Mehrheit fand.

In dem Antrag hieß es: „Der Rat der Stadt Hilden beauftragt den Bürgermeister, kurzfristig – parallel zu anderen Initiativen – mit dem Landrat ernsthafte Überlegungen und Prüfungen anzustellen, mit dem Ziel, im Bedarfsfall die Krankenhäuser der Städte Hilden und Haan ganz oder teilweise in kommunale Trägerschaft zu übernehmen. Dabei ist sowohl die Option eines Kreiskrankenhauses zu untersuchen als auch die Fortführung einer oder beider Einrichtungen unter Beteiligung der beiden Städte und des Kreises Mettmann in der Trägerschaft eines zu gründenden Zweckverbands.“

SPD-Fraktionschef Kevin Buchner erklärte, dass in Hilden die Politik bereits im Ältestenrat auch über einen Plan B spreche, falls die vielversprechenden Verhandlungen mit der „Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe“ (GFO) doch nicht zu dem gewünschten Erfolg führten. Man sei in diesem Fall aber nicht nur in der Stadt, sondern auch auf Kreisebene auf der Suche nach kreativen Lösungen: „Auch der Vorschlag einer kommunalen Trägerschaft wird dabei mitgedacht und zu gegebener Zeit geprüft“, erklärte Buchner. Das sei auch allen bekannt, weshalb er nicht verstehe, warum es dafür extra eine laut Buchner mehr als 5000 Euro teure Sondersitzung geben müsse.

Hildener gehen für ihr Krankenhaus auf die Straße
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Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Auch die CDU kritisierte die Sondersitzung. Wenn Plan A nicht greife, habe Bürgermeister Claus Pommer „natürlich jegliche Möglichkeit, einen Plan B anzugehen“, sagte Fraktionsvorsitzende Claudia Schlottmann. SPD und CDU lehnten den Antrag letztlich ab.

Pommer selbst stimmte auch dagegen: „Ich finde nicht nur wichtig, alles zu tun, was möglich ist, sondern auch das zu unterlassen, was den Investor womöglich irritieren könnte. In der jetzigen Situation finde ich es schwierig, wenn uns der Rat den Auftrag geben würde, jetzt die Kommunalisierung unseres Krankenhauses zu prüfen.“

(tobi)
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