Was macht eigentlich...? Rolf Meuser ist fit wie ein Turnschuh

Hilden · Der ehemalige Banker und Vorstand des Fördervereins Seniorendienste Stadt Hilden ist sportlich aktiv und engagiert für die Familie.

 Rolf Meuser (79) spielt mit seiner Frau und anderen regelmäßig Tennis beim TC Stadtwald.

Rolf Meuser (79) spielt mit seiner Frau und anderen regelmäßig Tennis beim TC Stadtwald.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der TC-Stadtwald muss ein Jungbrunnen sein. Wann immer man aktiven Mitgliedern des hiesigen Tennis-Vereins begegnet - insbesondere wenn sie zur Senioren-Gruppe der „Breakfaster“ gehören -  ist man erstaunt das Geburtsjahr zu erfahren. Das gilt auch für Rolf Meuser. Der Mann wird nächstes Jahr 80 und ist fit wie ein Turnschuh. „Ich habe aber auch eine sehr gute Trainerin.“, lobt er seine Frau Karin, mit der er neben den anderen Senior-Partnern auch häufig die Woche die Bälle wechselt.

Sie betrieb bis zum Abitur Tennis als Leistungssport. Ihn kennen die Hildener ganz sicher noch als Vorstand der Stadtsparkasse. Von 1989 bis zur Fusion mit der Stadtsparkasse Hilden-Ratingen-Velbert am 1.Januar 2003 war der graduierte Betriebswirt im Geldinstitut an der Mittelstraße zuständig für das Kreditgeschäft. „ 2004 bin in Pension gegangen.“, erinnert er sich. Aber nicht in Ruhestand.

„Was haben Sie denn jetzt vor?“, hatte ihn nämlich Günter Scheib, damals als Bürgermeister auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sparkasse, gefragt. Meuser konnte sich vorstellen, sich im sozialen Bereich zu engagieren. Er war schon vor seiner Vorstandstätigkeit auf Kredit-Vergabe spezialisiert gewesen. „Also hatte ich beruflich viele gute Kontakte zu den hiesigen Unternehmen.“

Und die nutzte der frischgebackene Pensionär, um den 1988 gegründeten Förderverein für die Seniorendienste der Stadt Hilden ab 2003 zu unterstützen, indem er bekannte Firmen als Sponsoren gewann. Mit den Worten: „Ach, da ist ja unser neuer Vorsitzender!“, begrüßte Ex-Bürgermeister Scheib später den Ex-Banker bei einer Sitzung. Damit war klar, was Meuser ehrenamtlich für die Senioren der Stadt tun würde. „Es war und ist das Ziel des Vereins zu fördern, was sonst nicht möglich wäre.“

Stolz ist er unter anderem auf die Leuchtturmprojekte, den „Sinnengarten“ und die Umgestaltung des Innenhofes im Seniorenheim am Erika-Weg. Im November erhielt Meuser für sein ehrenamtliches Engagement aus den Händen von Bürgermeister Klaus Pommer die Fabry-Medaille in Silber als Ehrung der Stadt. Nach über 18 Jahren wolle er nun ganz bewusst, selbstbestimmt und mit lauter guten Erinnerungen den Vorsitz in andere Hände geben.

Nun darf man allerdings nicht auf die Idee kommen, dass Rolf Meuser sich langweilen könnte: Er und seine Frau haben vor wenigen Jahren zusammen mit der Tochter und dem Schwiegersohn ein Mehrfamilienhaus gebaut. Heute trifft man ihn und Ehefrau Karin unter einem Dach mit Enkel Mika, der erst 14 Monate alt ist, und gerade betreut wird, während die zwei anderen Enkel mit der Mama zum Schwimm-Kurs gehen. Eine Etage tiefer lebt die junge Familie. „Ich bin immer wieder fasziniert, auf welchem Level Kinder denken.“

Nur-Opa ist Meuser aber nicht. Er will sich auch zurückziehen dürfen. Wenn er über seine Reisen berichtet, blitzen die Augen. „Die Welt entdecken, über die Natur staunen, die Menschen kennen lernen, zum Beispiel wenn wir in Portugal Wein mit den Füssen  pressen, das finden wir einfach großartig.“ Dreimal war das Ehepaar in Amerika. Besonders die Nationalparks hatten es ihnen angetan. Australien haben sie viele Wochen bereist. Und hätte es kein Corona gegeben, dann wären sie wohl schon in Neuseeland gewesen.

„Statt Hawai dann Norderney“, lacht der Senior, weil die ganze Familie dort urlaubt. Fahrradfahren in die nähere Umgebung (mit Thermo-Kaffee-Becher) und regelmäßiges Körpertraining (E-Gym genannt) gehören zum Alltag. „Bis zum 50. Lebensjahr habe ich noch Fußball gespielt. Dann spielten die Fußgelenke nicht mehr mit.“

Zuhause legt „Herr Sparkasse“ (so nannte ihn sein Hildener Orthopäde) heutzutage die Beine höchstens hoch, wenn er klassische Musik genießt. Vorher hat er dann oft für die Familie gekocht. Besonders beliebt sind die Schnitzel oder gefüllte Frikadellen an Möhrengemüse. Wenn noch ein guter, roter Chianti dazu kommt, ist Sonntag bei Meusers.

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