Kommunalwahl in Hilden „Probleme werden nicht wahrgenommen“

Hilden · Maximilian Kulesza ist Vorsitzender des VfB 03 Hilden. Er berichtet für den Sport und die Vereinskultur in der Itterstadt, was er von der Hildener Politik nach der Kommunalwahl am 13. September erwartet.

 Maximilian Kulesza ist Vorsitzender der VfB 03 Hilden.

Maximilian Kulesza ist Vorsitzender der VfB 03 Hilden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wer sind Sie? 

Mein Name ist Maximilian Kulesza. Ich bin erster Vorsitzender des VfB 03 Hilden, größter und erfolgreichster Fußballverein der Stadt. Ich bin zwar in Langenfeld geboren, aber nach der Geburt ging es direkt nach Hilden. Ich bin 36 Jahre alt.

Was läuft Ihrer Meinung nach in Hilden schief?

Wir haben keine modernen Sportanlagen in Hilden. Der Bandsbusch ist zu alt und die Tribüne am Bandsbusch falsch gebaut (man sieht nicht den kompletten Platz). Der Platz an der Hoffeldstraße ist zu klein für unseren Verein. Wir haben zudem non stop Ärger mit den Nachbarn, weil wir Dauerbetrieb auf der Anlage haben. Dieses Problem wird seitens der Verwaltung nicht ernst genommen. Die Probleme werden „ausgesessen“. So funktioniert die Problembeseitigung auf Seiten der Verwaltung. In der Hoffnung, dass sich Probleme durch Zeitablauf erledigen, vielleicht auch in der Hoffnung, dass die Vorstände der Vereine irgendwann keine Lust mehr haben, der Verwaltung auf die Füße zu treten. Viele andere Städte im Kreis sind im Bereich Sportstätten weit vor uns. Dort werden viele Zuschüsse über das Land NRW abgerufen, damit Sportstätten erneuert werden können. Wieso nicht auch in Hilden? Es gibt auch EU-Fördertöpfe, die für den Ausbau von Sportanlagen vorgesehen sind. Es kümmert sich nur niemand darum.

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Was, meinen Sie, läuft gut in Hilden?

Wir zahlen keine Nutzungsgebühren für unsere Sportanlagen. Das ist gut. Der Wechsel von Asche auf Kunstrasen hat super geklappt. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, weitsichtiger zu sein. Zu schauen, ob man nur die bestehenden Flächen austauscht/renoviert oder aber mal ein Konzept entwickelt, welches den Bedarf für die nächsten 10 bis 20 Jahre abdeckt.

Wie kann und sollte der neu gewählte Rat Ihre Interessen vertreten?

Viele unserer Probleme werden durch den Rat nicht wahrgenommen. Dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir diese Probleme bisher nicht richtig vortragen bzw. immer über die Verwaltung gehen. Dies werden wir unsererseits ändern. Wir erwarten aber auch, dass sich der Rat mit unseren Problemen auseinandersetzt, unsere Anlage besucht und nah am Verein ist. Immerhin vertreten wir die Stadt am gesamten Niederrhein und sind das Fußball-Aushängeschild der Stadt.

Warum, meinen Sie, ist die Politik bisher auf Ihre Bedürfnisse nicht ausreichend eingegangen?

Wir haben den Eindruck, dass niemand unbeliebte Entscheidungen treffen möchte. Aus dem Grund wird lieber nichts gemacht, bevor man Risiko läuft, nicht wiedergewählt zu werden.

Wo soll die Stadt sparen, damit Ihre Wünsche erfüllt werden können?

Wir sind der Meinung, dass Hilden zu viele Sportplätze hat. Durch ein großes Sportzentrum, welches mehrere Vereine beherbergt, könnten ggfs. andere Flächen verkauft/bebaut werden. Dies würde Einnahmen für die Stadtkasse generieren. Die Unterhaltungs- und Pflegekosten könnte man auch einsparen.

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