Jecker Jahesauftakt Narren lieben das Prinzenbiwak

Hilden · Der jecke Jahresauftakt in der Hildener Stadthalle hat auch am Sonntag wieder Tanzgarden und Karnevalsfans in die Innenstadt gelockt. Sieben Stunden dauerte das Programm auf den Bühne.

 Die Musketiere beim Prinzenbiwak.

Die Musketiere beim Prinzenbiwak.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Schon früh am Sonntagmorgen finden sich die ersten Karnevalsvereine in der Hildener Stadthalle ein, um sich für ihren Auftritt beim Prinzenbiwak vorzubereiten. Traditionell wird die Veranstaltung wieder von der „KG Gerresheimer Bürgerwehr 1956“ eröffnet. „Wir machen traditionell den Opener“, sagt Heiko Jünger, dem der Prinzenbiwak ans Herz gewachsen ist. „Es sind viele Karnevalsvereine hier, das Programm ist sehr facettenreich, viel Gesang und Tanz und viel drumherum.“

Dem kann der zweite Vorsitzende Frank Haak nur zustimmen: „Man kennt sich, wir pflegen freundschaftliche Beziehungen, es ist ein freundschaftliches Geben und Nehmen hier.“ Den allerersten Auftritt zu meistern, ist auch für die erfahrenen Tanzgruppen der Bürgerwehr eine Herausforderung. „Man muss gucken, wie sieht der Saal aus, gehen die Leute mit“, verrät Haak. „Wir haben ein gutes Programm mit drei neuen Medleys und hoffen, bei den Leuten das Eis zu brechen.“

Als Eisbrecher beeinflusse man durchaus auch den Rest der Veranstaltung. Das ist eine Verantwortung, die die rund 60 kleinen und großen Tänzer tragen können. Sophie (8) und Victoria (7) gehören der Kindertruppe an. Sie sind beide im ersten Jahr dabei, und damit ist dies auch ihr erster Auftritt beim Prinzenbiwak in Hilden. „Wir sind ein bisschen aufgeregt“, gibt Victoria zu. Macht es ihnen nichts aus, so früh am Sonntag aufzustehen, um nach Hilden zu kommen? Da schütteln beide die Köpfe und Sophie erklärt: „Ich bin Frühaufsteher.“

Dass bei der Bürgerwehr die „Weihnachts- und Neujahrsmüdigkeit schon abgelegt“ sind, wie es Frank Haak formulierte, beweist sie eindrücklich. Obwohl die Stadthalle bei weitem noch nicht voll ist, wärmt der Gardetanz der Männer die Stimmung bereits an, die dann von den Kindern der Truppe weiter angeheizt wird. Von Anfang an klatschen alle mit, bei „Adieu mein kleiner Gardeoffizier“, wird sogar schon mitgesungen.

Siebzehn Programmpunkte konnten die Veranstalter zusammenbringen. „Alles Tanzgarden“, verrät Ernst de Clerque, Geschäftsführer der Musketiere. Zwar ist das Prinzenbiwak nicht die erste Karnevalsveranstaltung in diesem Jahr, aber sie kann trotzdem als närrischer Jahresauftakt gewertet werden. „Das Biwak hat eine große Bedeutung für den Hildener Karneval“, betont de Clerque. Natürlich, weil der Eintritt frei und das Programm toll sei.

Ebenfalls früh auf den Weg gemacht hat sich die „Rheinische Garde Blau Weiß“, was aber Präsidentin Janine Kemmer nicht erschüttern kann. „Es ist großartig“, schwärmt sie. „Wir freuen uns.“ Das Prinzenbiwak ist ihr so wichtig, dass sie sogar mit Erkältung und Kamillentee im Gepäck hergekommen ist. Und das hat auch persönliche Gründe, den zu dieser Veranstaltung hat sie eine ganz besondere Verbindung. „Mein Großvater hat damals den Verein gegründet“, erzählt sie, „und ich habe hier schon als kleines Mädchen getanzt.“ Da schwelge sie bei jedem Hildener Biwak in Erinnerungen. „Das sind schöne Momente“, sagt sie. Denn jetzt kann sie hier stehen und ist selbst Präsidentin. Außerdem verbindet sie natürlich auch eine lange Freundschaft mit vielen Karnevalsfreunden hier. „Dafür steht man gerne am Sonntag früh auf“, sagt Janine Kemmer.

Ebenfalls früh aufgestanden ist auch das Publikum, das sich bei belegten Brötchen erst einmal für den Tag gestärkt hat. Manche haben sich viel Mühe mit den Kostümen gegeben, es sind ganze Wikingerhorden zu sehen oder Bienenvölker. Moritz Schwenk hat sich als Pirat verkleidet. „Ich bin unterwegs kaum jemandem begegnet“, erzählt er. „Die Karnevalsstimmung kommt erst noch“, ist er sicher. „Aber dann lassen wir es richtig krachen.“ Andere haben sich überhaupt nicht verkleidet. „Ich habe dieses Jahr noch ein bisschen Anlaufschwierigkeiten“, gibt Edith Schmitt zu. „Aber spätestens bei der nächsten Veranstaltung wird man mich nicht mehr erkennen.“

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