Immobilienmarkt in Hilden Preiseinbruch bei freistehenden Altimmobilien

Hilden · Häusle bauen und kaufen war vor zwei Jahren richtig teuer in Hilden. Aktuell steigen die Preise nur noch für Wohnungen, wenn es sich dabei nicht um Neubauten handelt. Die Preise für gebrauchte Eigenheime und Reihenhäuser brachen hingegen ein.

Eines der wenigen Neubauprojekte in Hilden ist das Sandbachquartier an der Hochdahler Straße.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

3218 Euro kostete der Quadratmeter für eine Wohnung in Hilden im ersten Halbjahr, wenn es sich dabei nicht um einen Neubau handelte. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Preis damit um drei Prozent an und bewegte sich entgegengesetzt zum Trend im Kreis Mettmann. Insgesamt sanken in der Region die Preise um zwei Prozent auf 2793 Euro. Diese und weitere Daten veröffentlichte jetzt die Landesbausparkasse (LBS) Nordwest.

Bei den frei stehenden Eigenheimen war in Hilden ein regelrechter Preiseinbruch zu beobachten. Ein Minus in Höhe von 20 Prozent bedeutete einen durchschnittlichen Kaufpreis in Höhe von 554.500 Euro für Immobilien dieser Art im ersten Halbjahr. Im Kreis Mettmann war ein Rückgang von lediglich drei Prozent zu beobachten. Im Schnitt zahlten die Käufer von Heiligenhaus bis runter nach Monheim 599.000 Euro. Ein ähnlicher Trend war bei den Reihenhäusern zu beobachten. In Hilden fielen die Preise um 18 Prozent auf durchschnittlich 449.000 Euro, im Kreis war ein Rückgang von zwei Prozent auf 449.500 Euro zu beobachten.

Und bei Neubauten? Wohnungen kosteten in Hilden im Schnitt 5322 Euro pro Quadratmeter und damit drei Prozent weniger als zuvor. Im Kreis stiegen die Preise um drei Prozent auf 5397 Euro an. Bei den Reihenhäusern war kreisweit ein Rückgang von vier Prozent auf 599.950 Euro zu beobachten. Für Hilden lagen in dieser Kategorie keine Daten vor. Ein LBS-Sprecher begründet die fehlenden Daten mit einer fehlenden Bautätigkeit in der Itterstadt. Als Grund nannte er steigende Baukosten, unter denen die Immobilienbranche insgesamt leide. Bauträger würden sich derzeit mit neuen Projekten zurückhalten, da zum Beispiel für Mieten derzeit 18 Euro pro Quadratmeter verlangt werden müssten, der Markt jedoch nur 11 bis 13 Euro hergebe.

Bei den gebrauchten Immobilien seien in Hilden im ersten Halbjahr 2022 Rekordpreise erzielt worden. Seinerzeit habe ein gebrauchtes Reihenhaus 562.000 Euro und ein freistehendes Haus 720.000 Euro gekostet, teilte der LBS-Sprecher mit. Eine Finanzierung sei damals zu ein bis zwei Prozent möglich gewesen. Zwar seien Zinsen von aktuell vier Prozent immer noch unterdurchschnittlich, hätten aber in Verbindung mit den Krisen der vergangenen zwei Jahre zur aktuellen Entwicklung auf dem Immobilienmarkt geführt. Nicht zuletzt die nach Beginn des Ukraine-Krieges beschlossenen Sanktionen gegen Russland dürften ihren Einfluss auf die Situation am Markt gehabt haben.

(elk)