Karnevalswagen für Inklusionsprinzenpaar entsteht in Hilden Strahlende Kinderaugen beim Wagenbau
Hilden · Beim Auftakt für den Wagenbau des Inklusionsprinzenpaares waren nicht nur die Prinzessin und die Hofdame selbst dabei, sondern auch viele weitere Kinder der Kita Nordlichter.
Die Karnevalssession rückt immer näher und damit auch der Straßenkarneval. Doch was wäre dieser ohne die bunt bemalten Karnevalswagen. Ein besonderer seiner Art ist dieses Jahr mit dabei: Der Inklusions-Prinzenwagen wird für das Inklusions-Prinzenpaar neu angefertigt. Die Idee kam dem Organisator Andreas Bloch in der Kneipe, wie er selbst sagt. „Ich versuche diesen Menschen eine Teilhabe zu ermöglichen. Das ist das Hauptziel“, erklärt der 51-Jährige. Der Auftakt für den Wagenbau startete am letzten Freitag im Januar statt. Dort wurden die Wagenwände von Kindern der Tageseinrichtung Kita Nordlichter bemalt. „Ich finde die Aktion super. Jung und alt malen gemeinsam und toben sich aus“; sagt Andreas Aguirre, Leiter der Kita. „Ich habe ein lilanes Herz draufgemalt und ein pinkes Fenster“, beschreibt Johanna. Die 15-Jährige ist die diesjährige Hofdame. Die Aktion kommt bei allen Beteiligten gut an. Die Inklusionsprinzessin Hildania Phoebe freut sich, dass so viele Leute dabei sind und hofft, dass es in den nächsten Jahren so weitergeht. Ihr liegt es am Herzen, die Inklusion in der Gesellschaft sichtbarer zu machen. „Man kann auch ein Prinzenpaar sein, wenn man ein Downsyndrom oder eine Behinderung hat“, erklärt die 19-Jährige. Ein Anliegen was auch dem Mitinitiator Andreas Bloch sehr wichtig ist: „Ich möchte Menschen mit Behinderung mitten in die Gesellschaft einladen“; erklärt der 51-Jährige.
Dafür wurden keine Kosten und Mühen gespart. Man merkt Andreas Bloch an, dass er mit Herzblut bei der Sache ist. Er betont aber auch, dass es ohne die Unterstützung von allen gemeinsam nicht möglich gewesen wäre, den Wagenbau auf die Beine zu stellen. Dabei seien die Eltern des Prinzenpaares und der Hofdame eine essenzielle Unterstützung gewesen, aber auch finanzielle Hilfe, wie zum Beispiel vom Hildener Einzelhandel, der viel Geld für die Inklusionsparty am 17. Februar gespendet hat. An vier Wochenenden soll an dem Inklusionswagen gearbeitet werden. Die Kosten liegen bei ca. 1400 Euro, die von dem Zimmermann Matthias Barth gesponsert wurden. Danach soll der Wagen dem Carnevals Comitee Hilden (CCH) geschenkt werden.
Für die Sicherheit im Inklusionskarnevalswagen ist gesorgt. „Ich sichere die Kinder mit Gitterboxen ab“, erklärt Andreas Bloch. Die Hofdame Johanna bekommt mit ihrem gesicherten Rollstuhl direkt einen Platz am Fenster. „Die Sicherheit der Kinder spielt eine große Rolle. Das sieht auch der TÜV super gerne“, sagt Bloch. Der 51-Jährige kann die erste Aufführung des Karnevalswagens kaum abwarten. „Die Krönung bei der Inklusionsparty wird die Wagentaufe sein“, erklärt Andreas Bloch. Dafür wird eine Flasche Sekt feierlich an dem Wagen geöffnet. Und auch für die Kinder ist das ein Highlight. „Die Kinder sehen dann den Wagen das allererste Mal fertig zusammenbaut und können ihre Kunstwerke an den Wagenwänden bestaunen“, beschreibt der 51-Jährige. Schon jetzt sei die Truppe ganz aufgeregt. Andreas Bloch ist froh, dass die Eltern an Rosenmontag auf dem Zug mitfahren, damit die Kinder nicht ganz so aufgeregt sind. „Ohne ein Team geht‘s nicht.“
Nach dem Höhepunkt der Session wird der Wagen abgeschmückt und wieder in seine Einzelteile zerlegt und für das nächste Jahr sicher verstaut. Nächstes Jahr würde der Inklusionswagen auch wieder zum Einsatz kommen, allerdings verbessert. Der Dachstuhl sei allerdings für die Ewigkeit. Und auch der Wagenbau soll nächstes Jahr nochmal verbessert werden. „Wir wollen bei Aktion Mensch einen Antrag zur Refinanzierung stellen, zum Beispiel für Gebärdensprachdolmetscher oder eine Rollstuhlrampe“, sagt Bloch. Dieses Jahr ist die Aktion dank zahlreicher Unterstützung gut gelungen. Wer sich selber ein Bild von dem Inklusionskarnevalswagen machen möchte, sollte am 17. Februar bei der Inklusionsparty im Festzelt auf dem alten Markt an der Mittelstraße vorbeischauen.