Jazztage Hilden Jazztage-Veranstalter überreicht offenen Brief an Stadtrat

Hilden · Die Jazztage wackeln. Grund dafür ist eine Kürzung der Förderung. Vor der entscheidenden Ratssitzung möchte Veranstalter Peter Baumgärtner einen offenen Brief an die Stadtverordneten verteilen.

 Peter Baumgärtner veranstaltet die Jazztag und spielt selbst Schlagezeug.

Peter Baumgärtner veranstaltet die Jazztag und spielt selbst Schlagezeug.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Eine Stadt ohne Jazz ist wie Suppe ohne Salz“ – mit diesem Schlusswort beendet Jazztage-Organisator Peter Baumgärtner seinen offenen Brief, den er an diesem Dienstag vor der Ratssitzung an die Stadtverordneten verteilen möchte. In der Sitzung ab 17 Uhr in der Stadthalle entscheiden die Ratsmitglieder final, wie hoch der städtische Zuschuss für die Jazztage 2023 ausfallen soll. Die politische Mehrheit hatte sich bereits in den Ausschüssen für eine Kürzung ausgesprochen. „Die den Jazztagen noch vor der Pandemie-bedingten Unterbrechung im Jahre 2019 gewährte städtische Gesamt-Förderung in Höhe von 40.000 Euro soll auf 15.000 Euro abstürzen“, schreibt Baumgärtner: „Ich frage mich, wie auf diese Weise die Qualität und der Nutzen für die Stadt Hilden erhalten werden sollen? Zumal ein Teil der Förderung durch die beträchtliche Raum-Miete sowie Gebühren und Genehmigungen für Plakatierung, Bannerwerbung etc. von Seiten der Stadt wieder in Rechnung gestellt und eingenommen werden. Außerdem sind aktuell die Kosten für Technik um mehr als 30 Prozent gestiegen. Ganz zu schweigen von den vielen sonstigen Fixkosten, die unabhängig von der Anzahl der Konzerte anfallen. Ganz zu schweigen auch von der beispielgebenden Signalwirkung, die ein stark rückläufiges Interesse der Stadt für die Motivation der Förderer und Sponsoren auslöst und die schwindende Qualität, die sich schnell herumspricht.“ Die Hildener Jazztage hätten sich seit 1996 deutschlandweit einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Der stehe nun auf dem Spiel – Baumgärtner: „Deshalb meine Sorge und Befürchtung auf der ganzen Linie: ,Zerstörung geht sehr schnell!’“ Seine Bitte: „Bitte ermöglichen Sie eine Förderung von 30.000 Euro, verzichten Sie auf die Gebühren für die Plakatierung und die Bannerwerbung und erlassen Sie zumindest für einen Tag die Mietkosten des Stadthallenfoyers. Auf dieser Basis könnte ich mich in den nächsten Jahren um die erfolgreiche Reputation, den Inhalt und letztlich um die kulturelle Außenwirkung der Stadt Hilden kümmern.“

(tobi)
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