Hilden Hilden ist der Einkaufsmagnet im Kreis

Hilden · Die Itterstadt zieht genau so viel Kaufkraft aus dem Umland an wie die Landeshauptstadt Düsseldorf. Das hat die Gesellschaft für Konsumforschung ermittelt. Im Einzelhandel werden rund 388 Millionen Euro im Jahr umgesetzt.

 Der gelungene Mix aus großen Filialisten und inhabergeführten Geschäften in Verbindung mit einer attraktiven Innenstadt macht die Anziehungskraft der Einkaufsstadt Hilden aus

Der gelungene Mix aus großen Filialisten und inhabergeführten Geschäften in Verbindung mit einer attraktiven Innenstadt macht die Anziehungskraft der Einkaufsstadt Hilden aus

Foto: Olaf Staschik

Mindestens einmal in der Woche hat Dominique Schroller beruflich in Hilden zu tun. Das nutzt die 36-jährige Wülfratherin jedes Mal zu einem ausgiebigen Einkaufsbummel. Sie findet den Mix aus kleinen, inhabergeführten Geschäften und den Filialen großer Ketten besonders gelungen. "Die Innenstadt ist total schnuckelig. Hier kann man entspannt einkaufen, hat alles bequem zusammen und es gibt auch schöne Cafes zum Ausruhen."

Hilden ist für Besucher aus der Umgebung offenbar eine attraktive Einkaufsstadt. Genauer: Die Einkaufsstadt im Kreis Mettmann. Das bestätigt erneut die Gesellschaft für Konsumforschung. Sie hat die aktuelle Einzelhandelszentralitätsziffer 2012 ermittelt. Danach zieht Hilden im Kreis Mettmann die meiste Kaufkraft aus dem Umland an und liegt mit 122,0 sogar gleichauf mit der benachbarten Landeshauptstadt Düsseldorf. Für Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand ist diese Nachricht ein schönes Weihnachtsgeschenk und eine Bestätigung seiner Arbeit. Die Einzelhandelszentralitätsziffer 100 drückt aus, dass die Einwohner ihr Geld in ihrer Stadt ausgeben, erklärt er: "2001 hatte Hilden einen Wert von 97,8. Das bedeutet, dass wir 2,2 Prozent unserer Kaufkraft an Nachbarstädte verloren haben."

Seitdem haben die Wirtschaftsförderung der Stadt Hilden und das Stadtmarketing einiges unternommen. Und Hilden hat mächtig aufgeholt. Große Ketten und Filialisten wie H&M, Esprit, C&A, Deichmann oder Depot siedelten sich in Hilden an, zählt Hildebrand auf. P&C verdoppelte nach dem Umzug an die Mittelstraße die Verkaufsfläche.

Auch bei den inhabergeführten Geschäften habe sich vieles getan. Trümpener habe beispielsweise umfassend modernisiert. Mit Intersport Borgmann sei wieder ein großes Sportgeschäft eröffnet worden. Die Bäckerei Schüren habe in der Bismarckpassage modernisiert und ein Café eröffnet. Schürg zog mit Haushaltswaren an die Schulstraße. "Pflicht ist es, namhafte Filialisten in der Stadt zu haben", sagt Hillebrand: "Die Kür, das sind die inhabergeführten Geschäfte, die Hilden von anderen Städten unterscheiden." Ebenso wichtig sei ein gutes Angebot an Lebensmitteln in der Innenstadt: "Diese Geschäfte bringen die wichtige Grundfrequenz an Kunden." Mit zwei Rewe-Märkten, einem Penny, einem Aldi und dem Bio-Markt denn's sei Hilden sehr gut aufgestellt.

Auch mit dem gastronomischen Angebot könne die Hildener City punkten: "Das ist wichtig, damit sich die Kunden in Hilden wohl fühlen. Kaufen kann man auch im Internet. Aber auf dem alten Markt oder auf der Mittelstraße in der Sonne sitzen und einen Kaffee trinken: Dieses Erlebnis Innenstadt gibt es nur in Hilden. Und dies wird in Zukunft noch wichtiger werden." Hildens Aussichten für die Zukunft seien gut, meint Hillebrand: "Wenn im Frühjahr das neue Warrington-Center mit Saturn, Kaiser's und Adler eröffnet, wird Hilden noch mehr Kunden aus dem Umland anziehen." Die Stadt dürfe sich aber nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen und die Hände in den Schoß legen. Deshalb begrüßt Hillebrand das integrierte Handlungskonzept für das Hildener Stadtzentrum, dass der Stadtrat in Auftrag gegeben hat. Dabei geht es auch um eine neue Beleuchtung für die Fußgängerzone. Hillebrand: "Wir müssen uns Gedanken machen, wohin sich die Innenstadt entwickeln soll."

(RP/ac)
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