In Zeiten der Corona-Krise Kleingärten sind so gefragt wie nie

Hilden · Während der Corona-Krise ist der Garten regelrecht wiederentdeckt geworden: Stefan Tives, Vorsitzender des Stadtverbands der Kleingärtner, erzählt, warum die Warteliste für die Parzellen aktuell doppelt so lang ist wie noch im Vorjahr.

 Grünes Glück: Stefan Tives und seine Kinder Maximilian (10) und Anastasia (13) pflegen ihren Kleingarten an der Taubenstraße.

Grünes Glück: Stefan Tives und seine Kinder Maximilian (10) und Anastasia (13) pflegen ihren Kleingarten an der Taubenstraße.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Die Corona-Pandemie hat mitunter dafür gesorgt, dass die Menschen zu Hause bleiben sollen. Doch wer eine Wohnung ohne Balkon, Terrasse oder Garten hat, dem fällt zunehmend die Decke auf den Kopf. Das spürt auch Stefan Tives, Vorsitzender des Stadtverbands der Kleingärtner in Hilden. Er koordiniert die Verpachtung der Parzellen und hat in den vergangenen Wochen etliche Anfragen erhalten: „Unsere Warteliste ist regelrecht explodiert.“ In der Regel hätte er im Jahr zwischen 40 bis 50 Anwärter auf der Warteliste für einen Kleingarten. Doch bereits jetzt stehen 90 Personen auf der Warteliste. Pro Jahr werden allerdings lediglich rund zehn Kleingärten frei für neue Nutzer, denn der Vertrag für den Kleingarten endet erst mit dem Tod der Mieter. Insgesamt gibt es in Hilden sechs Kleingartenvereine mit 312 Gärten.

„In Zeiten von Corona ist der Garten einer der Zufluchtsorte von Familien geworden“, sagt Tives, der selbst zwei Kinder hat. Seine 13-jährige Tochter und sein zehnjähriger Sohn hätten in den vergangenen Wochen so wenigstens an den Wochenenden ein bisschen Freiraum zum Spielen an der frischen Luft genießen können. „Man muss ja für Beschäftigung sorgen, wenn Zoo, Spielplatz und Schwimmbad geschlossen haben“, sagt Tives. Außerdem herrsche im Kleingarten ein gewisses Maß an Normalität – Gespräche könne man mit dem Nachbarn über den Gartenzaun wie gewohnt halten und dabei problemlos genug Abstand zueinander halten. „Der Garten macht die Corona-Zeit für uns definitiv erträglicher“, sagt Tives und betont, dass das Ganze doch einen Vorteil mit sich bringe: „Die Gärten auf der Anlage sind so gut in Schuss wie nie.“  

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