Serie Zweiter Weltkrieg Post von der Front

Hilden · Mit Feldpost halten Soldaten den Kontakt nach Hause, viele führen Kriegstagebücher. Während frühe Einträge und Briefe noch vor Euphorie strotzen, verändern sich die geschilderten Beobachtungen und erzählen immer mehr vom Grauen des Krieges. Wir berichten über drei Hildener Schicksale.

Ein Soldat liest im Jahr 1941 an der Ostfront einen Feldpostbrief aus der Heimat. 400 Feldpostämter gibt es, 12.000 Menschen arbeiten für sie während des Zweiten Weltkriegs.

Ein Soldat liest im Jahr 1941 an der Ostfront einen Feldpostbrief aus der Heimat. 400 Feldpostämter gibt es, 12.000 Menschen arbeiten für sie während des Zweiten Weltkriegs.

Foto: dpa/akg-images

Erstes Feuergefecht bei Bralin, vorher 49 Kilometer marschiert. Dietrich Peckhaus schreibt am 1. September 1939 nur weniger Worte in sein Kriegstagebuch. Der Infanterist im Dienstgrad eines Oberschützen steht an vorderster Front, als Hitler-Deutschland den Nachbarn Polen überfällt. Am 2. und 3. September marschiert das Infanterie-Regiment 95, 9. Kompanie, mit dem ehemaligen Helmholtz-Schüler insgesamt 70 Kilometer weiter und stößt am 4. September an der Warthe auf feindliche Verteidigungslinien. „Schweres Artilleriefeuer“, schreibt Dietrich Peckhaus. Ein Granatsplitter trifft ihn, der erst 24 Jahre alte Angestellte der Kronprinz AG stirbt in Chojne. Er ist der erste Hildener, der im Zweiten Weltkrieg an der Front stirbt – aber nicht der einzige. Bis 1945 fallen mehr als 1000 Hildener im Krieg.