Grundschule besucht Theater Im Theater lernt man was fürs Leben

Hilden · Das Erlebnis eines Theaterbesuchs ist ein ganz außergewöhnliches. Das gilt vor allem für die kleineren Besucher, die alles noch mit ganz anderen Augen betrachten. Zuletzt waren die rund 250 Schüler der Gemeinschafts-Grundschule Schulstraße im Düsseldorfer Schauspielhaus und haben sich „Das doppelte Lottchen“ angesehen.

 Der Besuch des „Doppelten Lottchens“ im Düsseldorfer Schauspielhaus war für die Schüler der GGS Schulstraße ein Erlebnis.

Der Besuch des „Doppelten Lottchens“ im Düsseldorfer Schauspielhaus war für die Schüler der GGS Schulstraße ein Erlebnis.

Foto: Renate Coenen

Die Schüler sind noch ganz erfüllt von ihrem Theaterbesuch und erzählen begeistert von diesem Erlebnis. „In der Schule sind wir jeden Tag, aber das ist mal was anderes“, erklärt Adem (9). „Da lernt man auch noch andere Sachen, wie mutig sein und seine Meinung sagen.“ Francisco (10) sieht es genauso: „Dabei lernt man immer etwas Neues.“ Sechs Mal war er schon im Theater. Das kommt daher, weil die Gemeinschafts-Grundschule Schulstraße seit 2016 von der Wolfgang Hamann Stiftung unterstützt wird. „Die Schule geht auch besondere ungewöhnliche Wege“, meint Reinhard Gatzke vom Stiftungsvorstand, „wir möchten gerne Wegbereiter sein für die kulturelle Entwicklung der Kinder.“

Zweimal im Jahr besuchen die Schüler das Theater. Ein Stück wird von den Klassenlehrern jahrgangsabhängig ausgesucht. „Das Weihnachtsstück besuchen wir mit der gesamten Schule“, erklärt Schulleiterin Renate Coenen. Etwas, was Ole (10) besonders gefällt. „Es ist toll, dass da die ganze Schulgemeinschaft zusammen ist und nicht nur die Klasse.“ Saman (9) und Rumaysa (9) hat „Das doppelte Lottchen“ gut gefallen. „Ich fand es sehr schön, dass sie die Rollen getauscht haben“, verrät Rumaysa und Saman erzählt: „Ich fand es gut, als die Dickköpfe rausgekommen sind und die Erstklässler so geschrien haben.“ Offenbar hat die etwas modernere Fassung des Stücks mit den schnellen Bildern die Erst- und Zweitklässler ein wenig überfordert, wie auch Coenen meint. Jakub kann das bestätigen. „Mir hat es heute nicht so gefallen, es war eher was für Erwachsene“, erklärt der Siebenjährige, „letztes Mal, bei Räuber Hotzenplotz, das hat mir sehr gut gefallen.“

 Die Hildener Schüler schätzten, dass die Schauspieler häufig auch in Interaktion mit ihrem jungen Publikum gehen.

Die Hildener Schüler schätzten, dass die Schauspieler häufig auch in Interaktion mit ihrem jungen Publikum gehen.

Foto: Renate Coenen

Dass ein Theaterbesuch ein besonderes Erlebnis ist, haben die Schüler alle begriffen. „Im Kino haben sie wie einen großen Fernseher und zeigen das nur, aber im Theater machen sie es selbst“, meint Askar (10) und Mila (8) fügt hinzu: „Wenn man auf der Bühne steht, muss man mutig sein, weil da das Publikum direkt vor einem ist.“ Außerdem gehen die Schauspieler häufig in Interaktion mit ihrem jungen Publikum. „Ich finde es gut, wenn sie uns Fragen stellen“, sagt Rumaysa. „Da fühlt man sich mit rein gezogen.“ Durch die Kooperation mit dem Schauspielhaus werden die Stücke auch theaterpädagogisch vor- oder nachbereitet, so dass die Schüler einen tieferen Einblick in die Handlung erhalten. So hinterlassen die Theaterbesuche einen tiefen Eindruck bei den Schülern, was Ole treffend auf den Punkt bringt: „Man lernt was fürs Leben.“  Sandra Grünwald

(sue)
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