Hilden Hilden hat sein erstes Spargelfeld

Hilden · Der Velberter Bauer Peter Wiemer hat die Fläche im Süden von der Stadt gepachtet. Es ist sein größtes Spargelfeld.

Arbeiter setzen seit dieser Woche die einjährigen Spargelpflanzen in den Boden an der Straße An den Gölden. Geerntet wird dieses Jahr noch nicht.

Arbeiter setzen seit dieser Woche die einjährigen Spargelpflanzen in den Boden an der Straße An den Gölden. Geerntet wird dieses Jahr noch nicht.

Foto: Olaf Staschik

Vergangene Woche erst hat Bauer Peter Wiemer den Pachtvertrag mit der Stadt Hilden über ein sechs Hektar großes Feld an der Straße An den Gölden unterschrieben. Diese Woche wurden schon die ersten zarten Spargelpflänzchen gesetzt. "Es ist das einzige Spargelfeld in Hilden", sagt der 36-Jährige, dem der Spargelhof Gut Kuhlendahl in Velbert gehört. "Und es ist jetzt das größte, das ich habe." Der Boden im Süden der Itterstadt sei sehr gut. "Es ist ein sehr humusreicher Sandboden. Ich denke, dass es dort eine gute Spargelernte gibt."

Dieses Jahr wird es aber mit Hildener Spargel noch nichts. Denn es dauert, bis die Pflanzen ertragreich sind. "Sie sind jetzt ein Jahr alt und werden 20 Zentimeter tief in die Erde gesetzt", erklärt Wiemer. Anschließend würden drei Folien über die Pflanzen gespannt. Nächstes Jahr werde man zwischen Oerkhaussee und Bahnlinie schon mal zwei, drei Wochen Stangen stechen können, übernächstes Jahr dann etwas mehr. "Anschließend rechnet man etwa zehn Jahre mit einer ausreichenden Ernte."

Fünf weitere Spargelfelder hat Wiemer auf Mettmanner Stadtgebiet. Der Bauer geht davon aus, dass er übernächste Woche die ersten weißen Stangen zwischen Mettmann und Wülfrath stechen kann. Grüner Spargel komme grundsätzlich später. "Wir haben über den Spargeldämmen, die mit Folie abgedeckt sind, einen Tunnel gebaut. Das ist eine Art kleines Gewächshaus, damit der Spargel noch mehr Wärme bekommt und schneller wächst." Weil der Spargel erst spät getrieben habe, sei man eine Woche später dran. Auch anderen Pflanzen hat der lange Winter zugesetzt. Wenn aber jetzt das Thermometer klettere, stehe alles auf Start, erklärt Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann. "Wir werden Zuckerrüben, Hafer und Sommergerste ausbringen. Auch die Düngung und der Pflanzenschutz stehen jetzt an." Dahlmann hofft auf Sonne, damit die Erdbeeren im Mai blühen.

"Wir sind in den vergangenen Jahren verwöhnt worden", sagt er. Ende März, Anfang April waren die Felder bestellt. In diesem Jahr habe sich alles um zwei bis drei Wochen verzögert. Doch das sei nicht dramatisch. "Die Natur wird das schon richten. Wenn es wärmer wird, holen wir die Zeitverzögerung auf." Ernteausfälle befürchtet Dahlmann nicht.

Für Peter Wiemer soll das Hildener Feld künftig den ersten Spargelertrag im Jahr bringen. "Dort wollen wir 14 Tagen früher ernten." Einen Verkaufsstand habe man in der Itterstadt bislang nicht. Das könnte sich jedoch in Zukunft ändern.

Dass der Velberter, der im Jahr 2000 den Hof von seinem Vater übernahm, der einzige Spargelbauer in Hilden ist, wundert Dahlmann nicht. "Spargel anzubauen, ist in unserer Gegend und bei unseren Böden ein Risiko", erklärt er. Dies wolle nicht jeder auf sich nehmen. Denn es muss einiges in den Anbau investiert werden.

Das bestätigt Wiemer. "Allein die Spargelpflanzen für das neue Feld haben fast 90 000 Euro gekostet", berichtet der 36-Jährige. Sie sollen nun etwa 13 Jahre halten.

(RP/rl)
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