Eurofighter über Hilden, Haan und Solingen Das steckt hinter dem extrem lauten Fluglärm

Hilden · Ein tiefes und sehr lautes Dröhnen hat am Dienstagabend viele Menschen in der Region Hilden, Haan und Solingen erschreckt. Das sagt die Luftwaffe dazu.

Am Dienstag, 14. Februar 2023, flog ein Eurofighter einen Kreis über Haan.

Am Dienstag, 14. Februar 2023, flog ein Eurofighter einen Kreis über Haan.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Gegen 18.30 Uhr setzt am Abend des Valentinstages plötzlich ein Dröhnen am Himmel über Hilden, Haan und Solingen ein. Es ist ungewöhnlich laut. Viele Menschen erschrecken sich, halten sich die Ohren zu. Nach einiger Zeit bricht das donnernde Geräusch wieder ab.

Viele Menschen fragen sich, was hinter dem Dröhnen gesteckt hat. In den Sozialen Medien wie Facebook melden sich Nutzer: „Ich habe gedacht, ein Flugzeug stürzt ab“, schreibt einer. Ein anderer berichtet, dass ein großes Flugzeug offenbar sehr tief geflogen sei. Eine Frau erklärt, dass sie panische Angst gehabt hätte und auch ihr Kind ängstlich zu ihr gekommen sei und nach dem Geräusch gefragt hätte: „Ich habe jetzt noch Herzrasen, wenn ich daran denke.“

Die Luftwaffe hat auf unsere Anfrage die Radardaten vom 14. Februar ausgewertet. Sie zeigen laut eines Sprechers des Luftfahrtamtes der Bundeswehr „ein Kampfflugzeug der Bundeswehr vom Typ Eurofighter, des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 ,Boelcke‘ aus Nörvenich.“ Das Flugzeug sei von Wunstorf bei Hannover „nach Instrumentenflugregeln unter Kontrolle der Flugsicherung“ zu dem Flugplatz Nörvenich zwischen Köln und Düren geflogen. „Gemäß den uns vorliegenden Radardaten flog das Luftfahrzeug über den Bereich von Haan einen Kreis, um entgegenkommenden Flugverkehr zum zivilen Flughafen Köln/Bonn vorzulassen“, berichtet der Sprecher weiter.

Warum aber gab es dieses ungewöhnlich laute Dröhnen? „Die erhöhte Lautstärke steht vermutlich im Zusammenhang mit dem engen Kurvenradius während des Kreisfluges, da die konstante Flughöhe von 6900 Fuß (ca. 2100 Meter) über Grund, bei einer Geschwindigkeit von 256 bis 306 Knoten (ca. 475 bis 570 km/h) nicht auf die Nutzung des Nachbrenners hinweist“, erklärt der Sprecher weiter.

Er empfiehlt Menschen, die sich Sorgen gemacht haben, beim nächsten Mal zum Telefon zu greifen. Allgemeine Informationen zum militärischen Flugbetrieb habe die Bundeswehr im Internet unter Militärischer Flugbetrieb bereitgestellt. „Ebenso haben wir in unserem Hause ein Bürgertelefon eingerichtet, damit sich die Bevölkerung auch unmittelbar mit ihren Beobachtungen an uns wenden kann.“ Telefon: 0800 8620730 (Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 17 Uhr, Freitag zwischen 8 und 12.30 Uhr).

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